Zimtwolke

  • 29. April 2018

    Bei den sozialen Netzwerken kann man nicht auf jeder Hochzeit tanzen. Ich selbst bin eigentlich nur auf Twitter und Instagram unterwegs. Aber natürlich schaue ich mir ab und an auch mal andere Netzwerke an. Letztens habe ich die App Jodel ausprobiert und ich muss sagen, Jodel hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

    Auf Jodel kann man ähnlich wie bei Twitter kurze Texte oder Bilder posten. Der wesentliche Unterschied liegt darin, dass alle Posts quasi anonym veröffentlicht werden. Es gibt keine Namen und keine Profile. Das wirft natürlich auch gleich die Frage auf, wie sich die Timeline aufbaut? Denn wenn die Nutzer keine Namen haben, gibt es natürlich auch niemanden, dem man folgen kann. Letztendlich besteht bei Jodel die Timeline aus allen Beiträgen der näheren Umgebung.

    Beispiel eines Jodels

    Dieses Prinzip führt zu interessanten Implikationen. In der Timeline wird nämlich unweigerlich die gesamte Gesellschaft abgebildet und es entstehen keine Filterblasen. Man hört Stimmen, die man nie hören würde, weil man normalerweise keinen Zugang zu allen Gruppierungen hat. Bei Jodel sind alle Stimmen gleich. Keine Stimme hat mehr Gewicht als die andere. Merkmale der Orientierung wie Identität, Bekanntheit oder Anzahl der Follower entfallen komplett. Die Anonymität wirkt natürlich auch inhaltlich in die Beiträge hinein und dadurch entstehen sehr authentische Posts. Und zuletzt ist der lokale Aspekt gerade bei Fragen oder örtlichen Ereignissen äußerst hilfreich.

    Schade ist nur, dass Jodel im Moment vorwiegend von Studenten genutzt wird, und damit diese Potentiale nur sehr eingeschränkt wirksam werden. Aber vielleicht wird das ja noch! Von Twitter habe ich mir übrigens immer eine lokale Timeline gewünscht (aber leider nie bekommen).

    Jodel Logo

  • 24. April 2018

    „Ich bin nicht Batman, weil‘s mir gefällt Batman zu sein.
    Ich bin Batman, weil ich Batman bin.“Batman zu Gotham Girl, Batman #12 Rebirth

  • 22. April 2018

    Seit ungefähr drei Jahren trage ich nun eine Apple Watch. Im Kern ist die Apple Watch als Fitness- und Gesundheitsgerät konzipiert. Mich persönlich haben diese Features aber eigentlich nie sonderlich interessiert.

    Um die Aktivität des Trägers zu fördern, bedient sich die Uhr dem Konzept des Gamification. Neben einmaligen Herausforderungen gibt die Uhr tägliche und monatliche Bewegungsziele aus. Und dann gibt es in unregelmäßigen Abständen auch noch Sonderachievements wie beispielsweise am Weltfrauentag. Eine Hausforderung kann beispielsweise darin bestehen, einen ganzen Monat lang jeden Tag eine bestimmte Anzahl von Kalorien zu verbrauchen. Wenn man eine solche Herausforderungen bewältigt, erhält man als Belohnung auch eine hübsche Medaille.

    Apple Watch Sondererfolge

    Quasi ungewollt und so nebenbei habe ich über die letzten drei Jahre immer mal wieder eine Medaille erhalten, sodass mir Ende letzten Jahres nur noch wenige Achievements gefehlt haben. Und diese fehlenden Erfolge haben mich dann doch irgendwie etwas gewurmt. Deswegen bin ich die Sache dieses Jahr mal angegangen und habe mir die fehlenden Erfolge „geholt“. In meinen Alltag ließ sich die dafür nötige Bewegungsaktivität überraschend gut integrieren. Konkret musste ich dazu meistens nur ein paar Haltestellen früher aus der Straßenbahn steigen oder zwischendrin mal einen längeren Spaziergang machen. Ein schöner Nebeneffekt war, dass ich dadurch meine Stadt auf eine ganz neue Art und Weise kennengelernt habe. Und schon nach kurzer Zeit hatte ich dann endlich alle Medaillen. Damit wollte ich diese Spielerei auch wieder gut sein lassen. Aber dann ist mir aufgefallen, dass mir in letzter Zeit die Hose immer so rutscht …

    Sprechblase: Und welchen Sport machst du so?

  • 21. April 2018

    Bei meinen ersten iPhones hat es mich immer sehr geärgert, wenn Apple ein neues Betriebssystem veröffentlichte, aber manche Features nur der neusten iPhone-Generation vorbehalten waren. Ich fand das schon immer eine ganz billige Verkaufsmasche. Technisch wäre das meist überhaupt kein Problem gewesen, diese Features auch auf älteren iPhones bereitzustellen. Mit der Zeit hat sich meine Meinung an dieser Stelle jedoch komplett gedreht und ich finde, Apple sollte viel früher damit aufhören, neue Features auf alten Geräten auszuliefern. Das Problem ist einfach, dass die iPhones schleichend langsamer werden. Der Funktionsumfang wächst und wächst, aber die Hardware kann nicht ebenso mitwachsen und muss mit den gleichen Ressourcen immer mehr bewältigen. Jedenfalls, ich hab lieber weniger Features, dafür aber ein flüssiges iPhone.

    Vor ein paar Monaten wurde nun publik, dass Apple zusätzlich die iPhones künstlich verlangsamt, sofern der Akku in die Jahre gekommen ist. Dieser Sachverhalt hat sich richtig zum Skandal aufgebauscht. Im Freundeskreis haben sich viele Leute extrem aufgeregt. Auch die Medien gingen mit Apple hart ins Gericht. Und in der USA wurde natürlich auch eine große Sammelklage initiiert.

    Illustration: Akku mit schwacher Ladung

    Apple hat die künstliche Leistungsdrossel offiziell damit begründet, bei Leistungsspitzen ein unkontrolliertes Abschalten der Geräte vermeiden zu wollen. Um die Wogen zu glätten, setzte der Hersteller ein Sonderprogramm für den Akkutausch auf. Im Rahmen der Aktion kostet der Akkutausch nur 29 Euro. Obwohl ich das Phänomen auf meinem iPhone SE nicht feststellen konnte, habe ich die Gelegenheit genutzt und ebenfalls meinen Akku getauscht. Ich wollte damit sicherstellen, dass ich beim späteren Wiederverkauf des Geräts kein schlechtes Gewissen habe, wegen dem eventuell dann schwachen Akku. Das größte Problem beim Akkutausch liegt übrigens darin, einen iPhone-Ersatz für die Reparaturzeit zu finden, weil man das iPhone natürlich abgeben muss und die Wartezeit teilweise mehrwöchig ist. Ich habe mir deswegen übergangsweise ein älteres iPhone von meiner Schwester geliehen.

    Und wie das halt immer so ist, prompt hat sich das Ersatz-iPhone tatsächlich mehrmals unkontrolliert ausgeschaltet. In diesen Fällen hatte der Akku oft noch 30% und ich wollte meistens ein Bild machen. Und ich kann euch sagen, wenn sich das iPhone einfach so abschaltet, das macht überhaupt keinen Spaß. Seit iOS 11.3 kann man nun die Leistungsdrossel in den Einstellungen deaktivieren. Ich empfehle dagegen: Finger weg! Die Bremse macht wirklich Sinn!

  • 1. April 2018

    Als ich vor drei Tagen den Beitrag über die Funktionsweise von Schrittzählern schrieb, hatte ich folgenden Gedanken: Eigentlich würde mich die Anzahl meiner täglich gesprochenen Worte viel mehr interessieren.

    Wie viele Worte spreche ich an einem normalen Tag? Wie viele Worte spreche ich durchschnittlich in einem Meeting? Wie viele Worte spreche morgens, wie viele abends? Wie viele Worte spreche ich mit diesen und jenen Freunden? Wie ist das Verhältnis zwischen meinen Worten und den Worten meines Gesprächspartners? Wie groß ist mein Sprachschatz? Und welche Worte benutze ich am meisten? Ich fände diese Information wahnsinnig interessant. Das wäre doch mal eine super Idee für eine App! Ein Wortzähler! Und eine iPhone App wollte ich auch schon immer mal programmieren.

    Symbolische Illustration: Worte zählen

    Damit ein Wortzähler funktioniert, muss er natürliche Sprache verstehen sowie den Sprecher erkennen. Was ist ein Wort, wo hört ein Wort auf und wo fängt das nächste Wort an? Die nötigen technischen Voraussetzungen sind eigentlich vorhanden und die Qualität der Spracherkennung von digitalen Assistenten wie Alexa und Siri hat inzwischen einen gewissen Reifegrad erreicht. Amazon und Apple gewähren Drittentwicklern mittlerweile auch Zugriff auf ihre Dienste, so dass man Spracherkennung und Transkription nicht mehr selbst programmieren muss. Das bedeutet, als Programmierer kann man diese Basistechnologien nutzen und sich voll auf die Umsetzung des Sprachbefehls konzentrieren.

    Ich wärme mich an der Idee und fühle mich ein bisschen schwanger. Ich öffne Google und recherchiere bestimmte Details, um grob die technische Machbarkeit zu prüfen. Auf der iOS Plattform gibt es die Speach Recognition API, welche man zur Spracherkennung und Transkription nutzen kann. Dazu schickt man einen Tonschnipsel an einen zentralen Server und der Server liefert das fertige Transkript zurück. Hört sich gut an! Das bedeutet, ich selbst muss mich dann eigentlich nur noch um den Zähl-Algorithmus kümmern. In Gedanken habe ich schon die halbe App programmiert.

    Als ich mich in die Details einlese, wird mir bewusst, dass es keine Möglichkeit gibt, ein gesprochenes Wort schon vorher lokal auf dem Endgerät zu erkennen. Die Übermittlung des aufgenommenen Audio an den zentralen Server zur Transkription ist obligatorisch. Das heißt, um die eigenen Worte vollständig zu zählen, müsste das iPhone rund um die Uhr seine Umgebung abhören und alles (!) in die Cloud schicken. Also DAS wäre schon arg spooky. Ich spinne den Gedanken weiter. Strenggenommen müsste man auch jedem Gesprächspartner erstmal eine Datenschutzerklärung zur Unterschrift vorlegen. Und wenn das Mikrofon fortlaufend Audio aufnimmt, und die Daten permanent ins Internet überträgt, dann wäre der Akku des Smartphones sicherlich nach einem halben Tag schon leer.

    Google zu. Menno! Worte zählen hat sich im ersten Moment so einfach angehört. Ich verwerfe die Idee wieder. Aber trotzdem interessant, welche Implikationen es mit sich bringt, wenn man manche Dinge zu Ende denkt.

  • 29. März 2018

    Schrittzähler sind allgemein mittlerweile richtig beliebt geworden. Es gibt sie als Gerät für die Hosentasche, als Fitnessarmband, als Smartwatch und als App für das Smartphone. Ich selbst nutze die Apple Watch zum Schritte zählen. Julia zweifelt ja stark an, ob Schrittzähler überhaupt richtig funktionieren (weil sie immer so wenig Schritte hat). Ich dagegen hab letztens im HomeOffice voll locker 12.000 Schritte gemacht. Da kann ja wohl was nicht stimmen!!!

    Also ohne das jetzt genau zu wissen oder recherchiert zu haben, aber das Problem, das ein Schrittzähler zu lösen hat, ist die Frage, was ist ein Schritt? Und wie lässt sich dieser Schritt fehlerfrei messen? Wenn ich darüber nachdenke, dann lassen sich Schritte einwandfrei vermutlich nur optisch erfassen, in man die laufende Person beobachtet und dabei die Schritte zählt. Aber weil wir noch keine fliegenden Assistenzdrohnen am Start haben, fällt diese Möglichkeit weg.

    Illustration: Fliegende Drohne als Schrittzähler

    Die nächstbeste Messmethode, die mir einfallen würde, wären wohl Bewegungssensoren am Bein. Dabei bräuchte aber jedes Bein einen eigenen Sensor. Ein Schritt würde sich durch die Bewegung an sich und die zeitgleiche Relation zum jeweils anderen Sensor relativ gut messen lassen. Damit beim Rumzappeln unter dem Schreibtisch aber keine Schritte gezählt werden, müsste man die Bewegungssensoren wahrscheinlich noch mit einem GPS-Empfänger kombinieren und die zurückgelegte Strecke miteinbeziehen.

    Idealerweise werden die meisten Schrittzähler jedoch am Handgelenk getragen. Es werden also die Bewegungsmuster des Handgelenks gemessen (und nicht die der Beine). Und weil wir nicht mit den Armen laufen (sondern mit den Beinen), kann ein Schrittzähler unmöglich die echten Schritte zählen. Stattdessen errechnet ein Schrittzähler die Anzahl der Schritte wohl mit Hilfe eines Algorithmus. Die Apple Watch kann beispielsweise auf die Daten vom Bewegungssensor, die zurückgelegte Strecke (vom GPS-Empfänger) sowie die Körpergröße des Trägers zurückgreifen. Und aus diesen Daten wird dann schätzungsweise die Anzahl der Schritte abgeleitet und berechnet.

    Wenn man jetzt aber noch bedenkt, dass die GPS-Genauigkeit in der Regel bei +/- 15 Metern liegt, unsere Schrittgröße nicht immer die Gleiche ist, die Proportionen der Beine bei jedem Menschen unterschiedlich sind und so ein Schrittzähler letztlich auch nur ein Computer ist (mein Computer hier auf dem Schreibtisch, der bleibt schon ab und an mal hängen), dann ergibt sich ein riesiges Potential für Unschärfe. Manchmal werden Schritte gezählt, die keine waren. Manchmal werden keine Schritte gezählt, obwohl man welche gemacht hat. Die offizielle Dokumentation von Apple gibt folgenden Ratschlag, wenn die Apple Watch die Schritte nicht richtig zählt: „Schlenkern Sie beim Gehen mehr mit den Armen!“

    Insofern denke ich, die Anzahl der Schritte, die ein Schrittzähler gezählt hat, ist nicht mehr als eine Indikation oder Annäherung. Aber ich find das nicht allzu dramatisch. Eine Annäherung ist besser als gar nichts. Und im Großen und Ganzen deckt sich die Messung meistens mit meiner gefühlten Bewegung am Tag. Als ich da letztens 12.000 Schritte im HomeOffice gemacht habe, war das eine absolute Ausnahme. Ich hatte von morgens bis abends fast durchgängig telefoniert und bin dabei quasi den ganzen Tag wie eine Maus in der Wohnung hin und hergelaufen.

    (hoffentlich hab ich jetzt kein Stuss erzählt)

  • 27. März 2018

    Letzten Herbst habe ich mir die Zeit genommen und meine privaten Fotos auf der Festplatte aufgeräumt. Diese Aufgabe hatte ich ewig vor mir hergeschoben, aber die Mühe hat sich am Ende wirklich gelohnt. Meine Fotosammlung ist nun mit der Cloud verbunden, über alle Endgeräte abrufbar, alles ist schön ordentlich und richtig sortiert. Die festgehaltenen Augenblicke verstauben nicht mehr als Kopie_von_IMG_1024-3.jpg auf dem Dateisystem, sondern sind über eine Foto-App auf vielfältige Weise endlich richtig accessible. Seitdem entdecke ich auch ein wenig die Fotografie für mich und poste wieder regelmäßig auf Instagram. Davor hatte ich das Netzwerk eigentlich nur sporadisch benutzt.

    Jedoch habe ich immer so ein komisches Gefühl im Bauch, wenn man Inhalte in ein soziales Netzwerk hineinschüttet. Auf der Metaebene haben die soziale Netzwerke mittlerweile viele Funktionen des klassischen Blogs assimiliert, so dass man durchaus die Frage stellen kann, ob man das Medium Blog überhaupt noch braucht? Aber was passiert, wenn sich das soziale Netzwerk verändert und durch diese Veränderung eine Entfremdung entsteht? Was passiert, wenn ich als Nutzer gesperrt werde? Was passiert, wenn jemand meine Inhalte missversteht und meldet? Was passiert, wenn das soziale Netzwerk seinen Lebenszyklus durchlaufen hat und den Dienst einstellt? Von der Idee des offenen Internet möchte ich an dieser Stelle gar nicht erst anfangen.

    Das soziale Netzwerk ist auf lange Sicht eine schwere Hypothek. Das eigene Blog hingegen ein wirkliches Zuhause. Hier ist der richtige Platz für alle Dinge, die man ins Internet reinpubliziert. Jedenfalls, eigentlich wollte ich nur sagen, es gibt hier im Blog seit ein paar Wochen (mal wieder) ein neues Format. Das Format heißt Raketenstaub und besteht inhaltlich im Wesentlichen aus den Fotos meines Instagram Feeds. Fotobloggen ist eine sehr spezifische Kiste. Deswegen werden die veröffentlichen Beiträge auch nicht in den RSS-Feed des Blogs übernommen, damit sich dessen Abonnenten nicht gefotogebombt fühlen. Irgendwann werde ich noch eine schöne Lightbox zum Durchklicken nachreichen, aber da ich bin konzeptionell noch am Überlegen, wie ich das technisch realisiere.

    Screenshot: Kachelansicht Instagram on unmus

    Und jetzt bitte Daumen drücken, dass ich nicht noch auf weitere Ideen komme. Irgendwann muss ja auch mal Schluss sein. Mit diesen vielen unterschiedlichen Formaten verkommt dieses Blog langsam zu einer Wundertüte.

  • 19. März 2018

    Bei Filmen, Büchern und Comics gibt es nur ganz wenige Genres, mit denen ich nichts anzufangen weiß. Eines dieser Genres ist der Horror. Horror ist mir einfach zu gruselig und ich finde an der Angst schlichtweg keine Freude. Dementsprechend war ich auch dem Konzept des Zombies die längste Zeit nicht zugänglich.

    Durch die Serie The Walking Dead hat sich dieser Sachverhalt aber grundlegend gedreht und nun habe ich ganz viel Zombie-Liebe in mir. Wobei man natürlich sagen muss, dass The Walking Dead strenggenommen keine Zombie-Serie ist. Die Zombies bilden nur die Kulisse für die eigentliche Handlung. Tatsächlich war mir anfangs auch gar nicht bewusst, das The Walking Dead auf einem Comic beruht. Im Nachgang kratzt das schon ein bisschen an meiner Ehre. Die Existenz des Comics habe ich dann erstmal weiter verdrängt, denn wenn ich jetzt damit auch noch anfinge, müsste ich unzählige Bände nachkaufen, was Unmengen an Geld verschlingen würde. Bislang sind nämlich schon über 160 Ausgaben erschienen.

    The Walking Dead wird von Robert Kirkmann geschrieben und seit 2003 vom Image Verlag in der USA veröffentlicht. Das Comic gewann 2010 den Eisner Award als „Best Continuing Series“. In Deutschland erscheint The Walking Dead im CrossCult Verlag als Sammelbandausgabe in drei verschiedenen Editionen. Eines dieser Editionen ist das Kompendium. Das Kompendium enthält 48 Ausgaben, hat über 1000 Seiten und bislang sind drei Bände erschienen. Damit haben sie mich dann doch gekriegt! Beim Lesen der ersten Seiten war alles noch recht ungewohnt, wie das halt immer so ist, wenn man mit einer neuen Serie beginnt. Aber schon nach wenigen hundert Seiten hatte ich das altbekannte The Walking Dead Feeling im Bauch und konnte den Comic nicht mehr aus der Hand legen.

    Durch das Comic habe ich ein völlig neues Verständnis der TV-Serie entwickelt. Es war eine fortlaufende Überraschung, dass man alles, was die TV-Serie ausmacht, in der gleichen Intensität schon in der Vorlage findet. Die TV-Macher haben sich wirklich viel Mühe gegeben und haben das Feeling des Comics extrem gut eingefangen. Dabei hat man das Comic auch nicht 1:1 abgedreht, sondern die TV-Serie nimmt sich auch ihre Freiheiten (was gut ist). Sie führt neue Figuren und zusätzliche Handlungsstränge ein. Das Beziehungsgeflecht in der Gruppe wurde verändert und die Figuren sterben mitunter in anderer Reihenfolge. Insgesamt hält die TV-Serie aber eine gute Balance zwischen ihrer Vorlage und dem eigenen Weg.

    Anfangs hatte ich Angst, das Comic wäre langweilig, weil mir die Handlung durch die Serie eigentlich schon bekannt war. Das war aber völlig unbegründet. Das Comic entwickelt eine unglaubliche Kraft und man verfällt sprichwörtlich ins Binge-Reading. Beim Lesen hatte ich immer wieder einen Gedanken: Also sooooo viel haben sich die TV-Serienmacher ja nicht ausdenken müssen.

    Logo: The Walking Dead

  • 15. März 2018

    Bei uns in der Familie hat jeder sein eigenes Auto. Fast alle wohnen im ländlichen Raum und ohne eigenes Auto ist das Leben da einfach nicht zu bewältigen. Wenn in der Familie ein Auto beispielsweise durch Reparaturen ausfällt, bringt das alle Prozesse durcheinander und die Autos werden in der Familie wild hin- und her getauscht, damit jeder ein Auto verfügbar hat, wenn er eins braucht. Dabei gibt es natürlich auch Präferenzen, welche Autos man gerne nimmt und welche nicht. Mein Auto steht dabei ganz am Ende der Kette, was ich überhaupt nicht verstehe.

    Mein Auto hat ein Automatik-Getriebe sowie ein Start-Stopp-System. Deswegen hatte sich Mama beispielsweise ganz lange gegen das Fahren meines Autos gewehrt. Obwohl die Automatik das Fahren eigentlich viel einfacher macht, ist es halt schon sehr ungewohnt, wenn man nicht kuppeln und keine Gänge einlegen muss. Und beim Start-Stopp-System hatte sie doch starke Bedenken, ob das Auto an der Ampel wirklich wieder anspringt. Irgendwann hat sich Mama aber dann doch überwunden. Das Problem war dann überraschenderweise ein ganz anderes. Die Bremsen sind bei meinem Auto nämlich so eingestellt, dass schon geringer Druck für eine enorme Bremsleistung sorgt. Also war folgendes geschehen, Mama möchte leicht abbremsen und aufgrund ihrer Erzählung stelle ich mir die Situation gedanklich so vor, dass mein Auto eine Vollbremsung macht und eventuell sogar einen kleinen Salto. Seitdem ist Mama von meinem Auto traumatisiert und ist es nie wieder gefahren.

    Meine Schwester hingegen ist da nicht so zimperlich. Obwohl ihr die befürchtete Sache mit der Start-Stopp-System tatsächlich einmal passiert ist. Mitten in Heidelberg im Stadtverkehr ist das Auto nicht mehr angesprungen. Angeblich! Mir ist das ja noch nie passiert. Letzten Sommer hat sich der Wind aber auch in ihrem Fall gedreht. Mama war ohne Auto, weil sich die Lieferung ihres Neuwagens verzögerte, aber das alte Auto schon verkauft war. Weil aber Mama nun ja von meinem Auto traumatisiert war, hatte sie das Auto von meiner Schwester zur Leihe bekommen und dafür hat meine Schwester meines benutzt. In dieser Zeit war gerade Hochsommer und jetzt muss man wissen, mein Auto hat keine Klimaanlage. Viele Erledigungen, 37 Grad und den Rest kann man sich ausmalen. Meine Schwester gab mir das Auto schon nach wenigen Tagen wieder zurück.

    Es entbehrt natürlich nicht der Ironie, dass ich als Einziger in der Familie nicht auf mein Auto angewiesen bin und es deswegen problemlos ausleihen kann. Selbst mein KFZ-Mechaniker macht sich teilweise über mein Auto lustig und sagte letztens zu meiner Schwester: „Ist wirklich ein Fahrerlebnis mit Marcos Auto, gell?“. Nur Papa hat da keine Berührungsängste, aber das ist jetzt wieder genau verkehrt herum. Wir versuchen nämlich alle zu vermeiden, dass Papa unsere Autos in die Finger bekommt, weil über kurz oder lang bekommt man es mit irgendwelchen Dellen zurück.

    Lupo 3L TDI (Bleistiftzeichnung)

  • 12. März 2018

    Also wenn du mit der Gitte Härter also known as Himbeerwerft befreundet bist, haste ja auch dauernd Arbeit am Bein. Entweder musste ihre Tweets kommentieren, wirst zum Zeichnen gezwungen oder fängst irgendwie an Sockenkrokodile zu basteln. Da wirds dir nicht langweilig! Vorletzte Woche hatse mir auf Twitter abermals was zugeworfen. Und schon biste wieder beschäftigt. Furchtbar! <3

    Diesmal war die Challenge zum Glück nicht so aufwändig. Es galt sieben Tage am Stück ein Schwarzweißfoto zu posten, und zwar ohne Menschen und ohne Erklärungen. Here it is!

    Gittes Bilder sind hier.