13. Mai 2023

Wie du mir, so ich dir. Folgst du mir nicht, folge ich dir auch nicht. Auf Twitter war das manchmal so eine elendige Diskussion, die oft für Unmut gesorgt hat. Egal, ich bin ja jetzt auf .

Meine Timeline betreffend, bin ich ja etwas komisch. Ich gehöre zu den altmodischen „Alles-Lesern“. Wenn ich jemandem folge, möchte ich auch alle dessen Beiträge lesen. Deswegen ist meine Follow-Kapazität schon mal per Default begrenzt. Weil man ja nicht den ganzen Tag in der Timeline abhängen kann und man auch noch irgendwie sein restliches Leben bewältigen muss.

Neue Personen (wie heißt das jetzt eigentlich auf Mastodon genau? Mastodons? Tröter? Urviecher?) entdecke ich meistens dadurch, dass mir jemand einen interessanten Tröt in die Timeline boostet. Im Alltagsgewusel habe ich meistens aber keine Zeit, mir seine restliche Timeline in Ruhe genauer anzuschauen, also klicke ich spontan auf Folgen (das müsste ja nun strenggenommen eigentlich „lauschen“ heißen).

Jetzt ist es leider nicht selten der Fall, dass sich der Neuzugang nicht optimal in meine Timeline einfügt. Da bin ich nämlich auch etwas sonderbar und lege Wert auf eine ausgewogene Mischung. Ein bisschen Fahrrad, ein bisschen Klima, ein bisschen Familie, ein bisschen Nerdkram, ein bisschen Alltag. Aber es darf auch von keinem Thema zu viel sein. Gerne nehme ich Meinungen, die nicht meiner Perspektive entsprechen. Jeder darf und soll seine Ecken und Kanten zum Ausdruck bringen, an denen ich mich selbst auch anstoße. Was ich gar nicht brauche, ist eine fortlaufende selbstverherrlichende Eigenironie. Jaja, ich weiß, meine Tröts werden diesem Anspruch jetzt auch nicht unbedingt gerecht. Was ich auch nicht mag, sind ein Übermaß an Boosts. Ich folge ja einer Person, um ihre Beiträge zu lesen und nicht die Beiträge der Anderen. Was überhaupt nicht geht, wenn sich jemand dreimal am Tag einloggt, und dann gefühlte 30 Tröts raushaut. Es ist einfach kompliziert mit mir und meiner Timeline.

Jedenfalls bräuchte ich eigentlich ein Feature namens Probefolgen. Folgen zur Probe. Also jemanden folgen, ohne dass derjenige sieht, dass man ihm folgt. Gerne zeitlich befristet, bis klar ist, ob man demjenigen auch wirklich folgen möchte. Damit man gar nicht erst in Verdacht gerät, dass man nur entfolgt ist, weil der andere nicht zurückgefolgt ist. Bei mir der Standard.

13. Mai 2023

16. April 2023

In letzter Zeit geht mir ein bißchen das Laden der portablen, elektronischen Geräte auf den Keks. Jeden Abend muss etwas anderes an den Strom. Eigentlich war ich stets darum bemüht, mir nicht jedes x-beliebige Gadget zuzulegen, und mich auf das Nötigste zu beschränken. Die letzten Jahren ist mein digitaler Fuhrpark trotzdem ziemlich angewachsen. Und das will jetzt alles fortlaufend mit Strom versorgt werden. Was ich alles laden muss:

  • Smartphone
  • Smartwatch
  • Tablet
  • Tablet Pencil
  • Notebook
  • Notebook Maus
  • Kopfhörer In-Ear
  • Kopfhörer Over-Ear
  • eBook Reader
  • Raumklima Sensor
  • Akku Power Pack
  • Fahrrad Akku
  • Fahrrad Vorderlicht (2x)
  • Fahrrad Rücklicht (2x)

Echt nervig!

16. April 2023

13. April 2023

Bei Instagram habe ich mittlerweile aus verschiedenen Gründen das Licht ausgemacht. Zum Abschied möchte ich euch aber noch einen Geheimtipp da lassen. Es geht um die Stories.

Zu den Stories habe ich relativ spät Zugang gefunden. Anfangs war ich von dem neuen Format eigentlich nur genervt. Ungesehene Stories werden nämlich in der Instagram App notification-mäßig rot eingekreist. Das geht gar nicht. Also war ich die ganze Zeit nur damit beschäftigt, die Stories ungesehen schnell durchzuklicken, um den roten Kreis wegzumachen. Schrittweise haben die Stories jedoch von den sterbenden Blogs die Funktion übernommen, in das Leben der Anderen zu schauen. Und da hat sich meine Perspektive langsam gedreht und ich habe das Format schätzen gelernt.

Eine Sache hat mich aber extrem gestört. Da sitzt man in der Straßenbahn, schaut sich die neusten Stories an und ZACK hat jemand überraschungsei-mäßig ein Bild mit Musik unterlegt oder ein Video gepostet und alle Blicke richten sich plötzlich auf dich. Sehr unangenehm. Erstaunlicherweise bietet Instagram jedoch keine Möglichkeit an, Stories standardmäßig ohne Ton abzuspielen. Aber nicht mit mir, Herr Zuckerberg! Manuell den Ton des iPhone vorab abzuschalten, ist natürlich im Alltag viel zu umständlich. Ich recherchierte also im Internet und fand einige Beiträge von Leuten, die sich ebenfalls an diesem Verhalten störten und nach einer Lösung suchten. Aber überraschender Weise hatte das ganze Internet keine Idee, wie man dem Herr werden könnte. In solchen Situationen werde ich ja richtig vom Ehrgeiz gepackt.

Jedenfalls habe ich (für das iPhone) eine Möglichkeit gefunden, wie man den Ton temporär unterbindet. Dies lässt sich über einen Umweg mit Hilfe der App Kurzbefehle realisieren. Mit der App Kurzbefehle kann man nämlich das iPhone automatisieren. Und um das oben beschriebene Problem zu lösen, muss man nicht mehr tun, als die folgenden zwei Befehle zu erstellen.

Wenn die App Instagram geöffnet wird
regele die Lautstärke auf 0

Und das ganze noch mal vise versa.

Wenn die App Instagram geschlossen wird
regele die Lautstärke auf 30%
4 Screenshots aus der App Kurzbefehle (Befehl: Insta ohne Ton)

Fertig! Alles was seine Vorteile hat, hat natürlich auch seine Nachteile. So ist das leider generell mit der Automatisierung. Wenn man in der Instagram jetzt doch mal ausnahmsweise den Ton haben will, muss man ihn manuell erst wieder aufdrehen. Außerdem kann sich der erste Kurzbefehl nicht die vorherige Lautstärke für den zweiten Kurzbefehl merken. Aber sei’s drum.

Dafür kann man das Prinzip aber ganz wunderbar auf weitere Apps anwenden, zum Beispiel die Fotos App. Die spielt nämlich bei den Rückblicken auch immer ungefragt Musik ab, was man nicht deaktivieren kann und zum gleichen Problem in der Straßenbahn führt.

13. April 2023

15. Juni 2022

229 Messeaussteller
439 Künstler
640 Signierstunden
23 Ausstellungen
57 Vorträge und Gesprächsrunden
27 Filme
43 Lesungen
54 Workshops
63 Attraktionen und weitere Events
33 Veranstaltungsorte
Comic-Börse
Max-und-Moritz-Preis
Cosplay

Nach 4 Jahren Pause, die Freude ist groß! Noch einmal schlafen und dann ist es endlich so weit. Vom 16. bis 19. Juni findet der 20. Internationale Comic-Salon Erlangen statt. Der Comic Salon ist das wunderbarste Festival für grafische Literatur und Comic-Kunst im deutschsprachigen Raum.

Vor allem eins: Dir selbst sei treu. Die Schauspielerin Channa Maron © Barbara Yelin / Reprodukt Copyright: Internationaler Comic-Salon Erlangen

<3 <3 <3

15. Juni 2022

12. Juni 2020

„Und was machst du so in deiner Freizeit?“
„Ich baue Batmobile aus Lego.“

Dieses Modell zeichnet sich durch alle charakteristischen Merkmale eines idealtypischen Batmobils aus. Es ist schwarz, hat eine langgezogene Form und am Heck befinden sich fledermaus-artige Flügel. Und es hat einen Raketenantrieb. Ein Raketenantrieb darf natürlich nicht fehlen.

Batmobile: Verfolgungsjagd mit dem Joker
Artikelnummer: 76119
Empfohlenes Alter: Ab 7 Jahre
Anzahl Teile: 342
Maße: 7 cm hoch, 24 cm lang, 6 cm breit
Reihe: Lego Batman
Link zum Produkt

17. April 2023

6. Juni 2020

Bedingt durch Corona habe ich die letzten Monate viel Zeit in meiner Küche verbracht und gekocht. Manchmal nehme ich dazu ein Rezept und manchmal koche ich ohne, ich bin da nicht so festgelegt. Es waren einige Gerichte mit Zucchini dabei. Meist als Beilage wie Grillgemüse oder als Zusatz in einer Soße. Früher mochte ich Zucchini nicht besonders, mittlerweile esse ich Zucchini aber ganz gern.

Zucchini

Bei den Rezepten wurde die Zubereitung des Zucchini oft mit folgender Anweisung beschrieben.

„Zucchini längs halbieren und in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden.“

Ich finde diese Vorgehensweise ja ziemlich umständlich. Nehmen wir mal einen Zucchini von 20 cm Länge an (die Enden der Einfachheit mal nicht berücksichtigt). Wenn man nun wie oben beschrieben vorgeht, muss man 39 mal das Messer ansetzen und eine Schneidevorgang durchführen.

1x den Zucchini halbieren
19x die erste Hälfte in Scheiben schneiden
19x die zweite Hälfte in Scheiben schneiden
= 39 Schnitte

Das gleiche Ergebnis lässt sich aber mit viel weniger Aufwand erreichen. Und dazu muss man einfach nur umgekehrt vorgehen. Also zuerst den Zucchini in Scheiben schneiden und dann halbieren. Natürlich nicht jede Scheibe für sich, weil damit wäre ja nichts gewonnen. Der Trick besteht darin, die Scheiben vor der Halbierung zu stapeln und dann ZACK in der Mitte durch. So ein Zucchini ist nämlich ein recht „stabiles“ Gemüse, da lassen sich problemlos kleine Türme bauen. Allerdings klappt das handwerkerisch nicht mit allen Scheiben auf einmal, deswegen muss man mehrere Durchläufe machen und kleinere Stapel aufsetzen (in der Regel reichen aber drei). Mit dieser Strategie lassen sich die Arbeitsschritte fast halbieren.

19x den Zucchini in Scheiben schneiden
3x einen Zucchini-Stapel halbieren
= 22 Schnitte

6. Juni 2020

2. Juni 2020

Als die ersten Packstationen von DHL aufkamen, war ich super begeistert, weil damit das fortlaufend nervige Problem der Paketannahme für mich gelöst wurde. Die Paketannahme ist immer noch der größte logische Konzeptionsfehler beim Online-Shopping. Leider war nicht nur ich begeistert, sondern auch viele andere Leute und die Packstation fand regen Anklang. Vor allem an Weihnachten glich die Chance auf ein freies Fach in der Packstation einem Glücksspiel. Wenn die Packstation voll war, wurden meine Pakete zur Abholung immer an die Hauptfiliale der Post am Hauptbahnhof Mannheim umgeleitet. Wenn man damals etwas in der Hauptfiliale erledigen wollte, musste man immer gute Nerven (also viel Zeit) mitnehmen. Die Wartezeit hat sich angefühlt wie in einem Freizeitpark. Der Mehrwert der Packstation hat sich damit für mich völlig ins Gegenteil verdreht und irgendwann habe ich all meine Pakete wieder zu meinen Eltern zustellen lassen. Immerhin hatte ich dann immer einen Grund sie zu besuchen.

DHL Packstation

Diesen Ansatz habe ich dann für viele Jahre beibehalten. Zwischendrin bekam ich aber immer wieder ein schlechtes Gewissen, weil auch meine Eltern mal nicht zuhause waren und meine Mutter dann zur Post gehen musste, um meine Pakete abzuholen. Mama (wie Mamas halt so sind) hat zwar immer gesagt, „ach das ist doch kein Problem.“, aber in Wirklichkeit hat meine Mutter genug andere Dinge um die Ohren.

Letztes Jahr wurde dann bei uns im Stadtteil ein Amazon Locker aufgestellt. Ein Amazon Locker ist eigentlich dasgleiche wie eine DHL Packstation, nur halt exklusiv von und für Amazon. Das habe ich natürlich gleich ausprobiert. Und ich muss sagen, die Zustellung funktioniert eigentlich genauso wie bei allen anderen Dingen von Amazon – schnell, unkompliziert, reibungslos. Ich war derart begeistert, dass ich dachte, man könnte ja auch mal wieder der guten, alten Packstation eine Chance geben. Das System müßte sich mittlerweile theoretisch auch ein bisschen weiterentwickelt haben. Außerdem wurde vor ein paar Jahren die Hauptfiliale der Post am Hauptbahnhof Mannheim abgerissen, was mich zusätzlich ermutigte. Also ließ ich meine nächste Bestellung an die DHL Packstation liefern.

Zwei Tage später erhielt ich folgende Nachricht in die DHL App auf dem iPhone.

„Ihre Sendung konnte nicht zugestellt werden.“

Super! Das geht ja gut los, hab ich gedacht. Die Nachricht beinhaltet komischerweise auch keine Angaben darüber, wo ich das Paket nun abholen könnte. Ich recherchierte den Zustellstatus auf der Internetseite von DHL. Dort war eine Postagentur als Zustellort angegeben. Es handelte sich um den Schreibwarenladen im Stadtteil, der immer gut besucht ist (aber nicht wegen den Schreibwaren).

Am nächsten Tag ging ich zum angegebenen Geschäft und natürlich begrüsste mich eine sehr lange Schlange vor dem Postschalter. Zwar nicht so lange wie auf dem Hauptpostamt, aber für Schreibwarenladenverhältnisse war die schon arg lang. Als ich endlich an der Reihe war, zeigte ich die Nachricht der DHL-App vor (einen Abholschein hatte ich ja nicht).

Postagenturfrau: Ja, DHL war gestern da und wollte die Packstation-Pakete hier abgeben. Ich habe den wieder weggeschickt!
Marco: ?!?!?!?!
Postagenturfrau: Wir können das nicht auch noch machen. Wir haben dafür keinen Platz. Gucken Sie doch mal, was hier los ist. Sagen Sie das „denen“!!!!
Marco: ?!?!?!?!

Wie jetzt? Ich soll „denen“ (also DHL) sagen, dass die Postagentur in meinem Stadtteil, keine Pakete von der Packstation annimmt? Also ob ich bei DHL einen persönlichen Ansprechpartner hätte. Wahrscheinlich hat die Postagentur da wesentlich mehr Möglichkeiten, um das „denen“ zu sagen. Die Postagenturfrau wirkte genervt, aber ich war noch viel genervter. Da lässte dir EINMAL was zur Packstation zustellen. Total verwirrt verliess ich die Postagentur.

Kurz darauf unternahm DHL einen zweiten Zustellversuch an der Packstation und diesmal hat‘s funktioniert. Und im Nachgang muss ich der Postagentur eigentlich danken. Weil die nämlich keine Packstation-Pakete annehmen, kann DHL dort nichts hinterlegen. Ist die Packstation voll, bleibt dem DHL-Mann also nichts anderes übrig, als die Pakete wieder mitzunehmen und es am nächsten Tag erneut zu probieren. Der Prozess sitzt und funktioniert seit Monaten reibungslos. Voll super!

2. Juni 2020

1. Juni 2020

Ich bin ein großer Freund von nextbike. nextbike ist ein Anbieter von Leihfahrrädern, die man per App buchen kann. In den meisten Städten funktioniert das System stationsgebunden. Das bedeutet, im Gegensatz zum Free Float Modell, wo man das Verkehrsmittel an beliebiger Stelle einfach zum Leihen aufgreifen oder wieder abstellen kann, muss man bei nextbike die Fahrräder an festen Stationen annehmen und zurückgeben. Die Stationen selbst sind dabei über die Stadt verteilt und in der Regel an urbanen HotSpots mit viel Publikumsverkehr platziert.

Wenn man zu einer Station geht, findet man die Fahrräder in der Regel wie folgt vor. Der Station ist nicht voll belegt und die verfügbaren Fahrräder verteilen sich unregelmässig über die einzelnen Ständer.

Nextbike Station - Unsortiert

Im Alltag nutze ich die Fahrräder oft mehrmals täglich. Beim Ausleihen eines Fahrrads habe ich oft ein kleines Bedürfnis im Bauch und ich träume kurz davon, mir fünf Minuten Zeit zu nehmen, um die Fahrräder an der Station zu sortieren, damit alles ordentlich ist. Bislang habe ich dem Gefühl aber noch nicht nachgegeben …

Nextbike Station - Sortiert

1. Juni 2020

31. Mai 2020

Eine Sache nervt mich schon seit vielen Jahren. Und zwar würde ich gerne die Uhrzeit wissen, wenn ich im Bett liege, bevor ich aufstehe.

Das Problem ist nämlich, wenn man die Augen aufmacht, um auf die Uhr zu schauen, ist man quasi automatisch schon wach. Und besonders am Wochenende will man ja nicht versehentlich zu früh aufstehen.

Aber jetzt, nach vielen Jahren intensiver Denkarbeit, habe ich das Problem endlich gelöst. Und zwar habe ich mir eine Frau ins Haus geholt. Und jetzt läuft das so:

Alexa, wieviel Uhr? Es ist 09:13!

Und wenn 9:13 Uhr ist, dann muss ich noch nicht aufstehen, dann kann ich ruhig noch ein bißchen schlummeln, was auch funktioniert, weil ich die Augen noch nicht aufgemacht habe.

31. Mai 2020

18. April 2020

In letzter Zeit habe ich mich auf Twitter kaum noch zu Wort gemeldet. Mit dem Jahreswechsel hat sich bei mir beruflich eine neue Situation eingestellt und seitdem ist meine ganze Energie in der Arbeit verschüttet. Keine Zeit für gar nichts und man rennt allen Dingen nur noch hinterher. Zwar habe ich weiterhin brav meine Timeline gelesen, aber meine Gedankenkapazität war damit irgendwie erschöpft.

Vorletzte Woche hat dann die @schreibnudel auf Twitter (mal wieder) einen Hashtag auf mich geworfen. My Life in Pictures, 7 Tage, keine Worte, keine Personen. Obwohl ich dafür eigentlich gerade keine Nerven hatte, konnte ich trotzdem nicht Nein sagen. Schließlich hat das schon eine gewisse Tradition. Wenn mir im Internet jemand Arbeit macht, dann ist es immer die Gitte. Außerdem war das eine gute Gelegenheit twitterisch mal wieder den Anfang zu finden. Den Schneeball habe ich zwar nicht weitergereicht, aber mir trotzdem halbwegs Mühe mit den Fotos gegeben. Und weil die „Regeln“ (keine Worte, keine Personen) diesmal eher nur so mittel funktioniert haben, macht es jetzt irgendwie auch nichts mehr, über die Fotos im Nachgang noch ein paar Worte zu verlieren.

Tag 1/7

Keine Wörter. Keine Personen. Tag 1/7. Arbeitsplatz.

Zur Unzeit mitten in der Corona-Krise wurden meine Projekträume auf der Arbeit in ein anderes Gebäude umquartiert. Der Umzug konnte organisatorisch leider nicht mehr verschoben werden, weil der Mietvertrag für die aktuell genutzten Räume schon gekündigt war. Zeitgleich waren die Projektmitglieder aber alle ins HomeOffice versetzt worden und niemand konnte richtig seine Sachen packen. Alles verlief also maximal chaotisch und ich war sehr froh als mein Arbeitsplatz im neuen Gebäude eingerichtet war.

Tag 2/7

Keine Wörter. Keine Personen. Tag 2/7. Hafermilch.

Im Januar bin ich von „normaler“ Milch auf Hafermilch umgestiegen. Der Umwelt zu Liebe. Eigentlich darf man zu Hafermilch ja nicht Hafermilch sagen, weil der Begriff in der EU geschützt ist und nur für „an Eutern gemelkte“ Milch verwendet werden darf. Für Kokosmilch gibt es eine Ausnahme, aber für Hafermilch wurde keine Ausnahme gemacht. Deswegen steht auch auf keiner Verpackung „Hafermilch“, sondern irgendwelche Umschreibungen. Jedenfalls ist Hafermilch gerade ein großes Thema. Keine Ahnung, ob wir hier im Stadtteil überproportional viel Öko-Hipster haben, aber schon vor Corona war die Hafermilch im Supermarkt oft ausverkauft. Mittlerweile kann die Hafermilch locker mit dem Klopapier mithalten.

Tag 3/7

Keine Wörter. Keine Personen. Tag 3/7. Ludwigshafen und Mannheim.

Zwischen Ludwigshafen und Mannheim wird immer ein großer Unterschied gemacht. Die Städte liegen nicht nur in unterschiedlichen Bundesländern, sondern laufen auch strukturell stark auseinander. Geographisch sind beide Städte letztlich aber nur durch den Rhein getrennt und viel stärker miteinander verwoben als man gemeinhin annimmt. Die Sperrung der Hochstraße in Ludwigshafen macht das mitunter transparent und sorgt täglich für Stau bis tief in die Mannheimer Stadtmitte hinein. Mich persönlich hat die Differenzierung zwischen Ludwigshafen und Mannheim schon immer sehr gestört. Für mich sind beide Städte irgendwie eins, mein Lebensraum. Oft wechsele ich mehrmals täglich zwischen beiden Städten hin und her.

Tag 4/7

Keine Wörter. Keine Personen. Tag 4/7. Kochen.

Corona bringt gerade alle Prozesse durcheinander und alles muss sich wieder neu ausbalancieren. Mit den meisten Dingen kann ich mich problemlos arrangieren. Aber das Einkaufen kostet mich gerade echt viele Nerven. Jeden Abend sind im Supermarkt die Regale leer und alle Basics ausverkauft. Also muss man täglich sein Glück versuchen, um irgendwann zum Zug zu kommen, was aber eigentlich nicht im Sinne des Erfinders ist. Immerhin führt #StayAtHome aber dazu, dass ich wieder vermehrt Zeit zum Kochen finde, was eine schöne Entwicklung ist.

Tag 5/7

Keine Wörter. Keine Personen. Tag 5/7. Graffiti.

In Mannheim hat sich über Jahre eine sehr aktive Graffiti-Szene etabliert. Durch eine Initiative des städtischen Kulturamts ist über die ganze Stadt hinweg eine Art von Open Urban Art Gallery entstanden. Dabei dürfen sich internationale StreetArt-Künstler an städtischen Gebäuden austoben und es sind unzählige großformatige Wandgemälde (Murals) entstanden. Zeitgleich gibt die Stadt fortlaufend triste Flächen an Brücken und Unterführungen für das legale Sprayen frei, wodurch sich die ganze Stadt in einen erstaunlichen Graffiti-Park verwandelt hat. Auf dem Weg zur Arbeit fahre ich mit dem Fahrrad oft an den Sprayern vorbei, die gerade an ihren Kunstwerken arbeiten. Dieses Motiv wurde gerade erst vor ein paar Tagen fertiggestellt.

Tag 6/7

Keine Wörter. Keine Personen. Tag 6/7. Lost Place.

Es ist ganz komisch. Privat kann ich ohne Probleme meine Wohnung tagelang nicht verlassen und fühle mich pudelwohl. Beruflich allerdings stellt mich ein ganzer Tag im HomeOffice auf mehreren Ebenen vor gewisse Herausforderungen. Um einen mentalen Bruch zwischen Arbeitszeit und Freizeit zu schaffen, mache ich nach dem Dienstschluss meist einen längeren Spaziergang und höre dabei Podcasts. Um die Nähe zu anderen Menschen zu meiden, durchlaufe ich derzeit meistens ein abseitiges Gewerbegebiet, dass abends wie ausgestorben ist. Dabei komme ich auch an einem Lost Place vorbei.

Tag 7/7

Keine Wörter. Keine Personen. Tag 7/7. Die Maske.

Masken-mäßig wäre ich soweit ausgestattet. Ich muss mich allerdings noch daran gewöhnen. Fühl sich im Moment noch sehr komisch an. Die Maske selbst wurde von einer Schneiderin im lokalen Umfeld meiner Eltern genäht. Meine Mutter hat sie mir dann per Post zugestellt.

Jetzt noch mal alle Fotos als Full-Screen-Slider, bitte!

18. April 2020