3. Juni 2019

Nachdem ich jetzt schon über zehn Jahre in meiner Wohnung lebe, dachte ich vor Kurzem, es wäre mal an der Zeit ein paar Bilder aufzuhängen.

Weil ich halt total überstrukturiert bin, hab ich zuerst von allen Wänden ein Bild gemacht und die Fotos auf das iPad geladen. Danach habe ich mit dem Apple Pencil exemplarisch die Bilder reinskizziert, um zu schauen, an welchen Wänden und Positionen sie am Besten wirken.

Letztendlich habe ich die Bilder relativ hoch aufgehängt. Die Position befindet sich deutlich über der Augenlinie, sodass man den Kopf etwas heben muss, um die Bilder richtig zu betrachten. Die Idee hierbei war, dass die Motive in den Raum hineinleuchten sollen. Diese Rechnung ist auch aufgegangen und ich bin sehr glücklich damit.

Pusteblume is in da House (quadratisch)

Am nächsten Tag hatte ich plötzlich Schmerzen im Nacken und in meinem Kopf formulierten sich folgende Gedanken.

Oh Nein. Das kann doch jetzt nicht sein, dass die Nackenschmerzen vom Betrachten der hoch aufgehängten Bilder kommen. Das wäre ja ein Supergau! Muss ich nun jeden Tag mit Nackenschmerzen leben? Was mach ich denn jetzt nur? Warum müssen solche Sachen immer mir passieren? #mimimi

Natürlich war das Quatsch und nur Zufall, dass ich geradewegs am Tag nach dem Aufhängung Nackenschmerzen hatte. Aber so funktioniert meine Gedankenwelt.

3. Juni 2019

2. Juni 2019

Wenn ich im Stadtteil parken möchte, entsteht immer mal wieder folgende Situation. Ich entdecke in einer Parkbucht einen freien Parkplatz. Bei genauer Betrachtung stehen darin alle Autos leicht versetzt, weil am Anfang ein Mofa etwas Platz wegnimmt.

Super geparkt! (1 von 3)

Also parke ich, wie alle anderen auch, entsprechend versetzt und anders geht es ja auch nicht. Ansonsten wäre der Parkraum ja auch verschwendet.

Super eingeparkt! (2 von 3)

Wenn ich dann Tage später an den Parkplatz zurückkomme, ist das Mofa verschwunden und alle Autos haben sich wieder ordentlich zurecht sortiert. Nur mein Auto steht noch versetzt.

Super eingeparkt! (3 von 3)

So macht es natürlich voll den Anschein als könne ich nicht einparken.
Was überhaupt nicht wahr ist!!!

2. Juni 2019

4. April 2019

Wie in den meisten Stadtteilen gibt es auch in meinem Quartier eine belebte Straße, wo die Menschen zusammenkommen und das Leben sich versammelt. Die Straße durchzieht den ganzen Stadtteil. Auf beiden Seiten finden sich Geschäfte, Supermärkte, Bäckereien, Schulen, Apotheken, Postfilialen, Handwerker und Wäschereien. Man bekommt dort eigentlich alles, was man zum Leben braucht. Und weil ich direkt um die Ecke wohne, erleichtert das meinen Alltag sehr. Natürlich gibt es in der Straße auch einige Cafés und Restaurants. Beispielsweise das Lemberg (Café-Bar-Restaurant) oder das Lido (Café). In beiden bin ich sehr gerne zu Besuch. Kürzlich haben drei weitere Gaststätten aufgemacht. Das Luni (Bistro), das Le‘s (Sushi) und das La Loba (Tapas). Was jetzt natürlich Fragen aufwirft! Zwar haben wir noch vereinzelt ein paar Lokale in der Straße, die mit einem anderen Buchstaben beginnen, unter anderem das Bernstein (Brasserie) oder das Kult (Cafe), aber die Häufung des L als Anfangsbuchstabe ist schon augenfällig. Immerhin hat der Buchstabe in der deutschen Sprache normalerweise nur eine Auftrittswahrscheinlichkeit von 3,44 %. Beispielsweise gibt es in diesem Text nur 3 Wörter (Locations nicht mitgezählt), die mit einem L beginnen. Geheimnisse! Überall Geheimnisse!

The Street of L

4. April 2019

31. März 2019

Letztes Jahr habe ich das Museum als Ort der Muße für mich entdeckt. Seitdem nutze ich gerne freie Nachmittage zum Besuch im Museum. Gestern war ich zum Beispiel in der Kunsthalle Mannheim (Kuma) und besuchte die Ausstellung Henri Laurens – Wellentöchter. Henri Laurens war ein französischer Bildhauer und zählt zu den Vertretern des Kubismus (wie auch Pablo Picasso). Die monographische Sammlung in der Kunsthalle zeigt aktuell einen groben Querschnitt seiner Werke.

In der Ausstellung nutzte ich erstmals die Kuma-App begleitend auf dem iPhone. Über die Kuma-App werden unter anderem die Audioguides zu den laufenden Ausstellungen zum Abruf bereitgestellt. Den Kuma-App-Audioguide kann man sich grob als Podcast mit Kapitelmarken vorstellen. Vorort sind gewisse Exponate mit einem Symbol markiert und diese Symbole dienen als Hinweis, um das entsprechende Kapitel abzuspielen. So kann man sich dann in seinem eigenen Tempo von Exponat zu Exponat hangeln und bekommt alles schön erklärt. Solche Audioguides gibt es ja schon länger, aber meistens kommen die im Museum als Walkman mit klobigem Kopfhörer daher, was bei mir immer einen inneren Widerstand auslöst. Ich freute mich also über das neue Konzept, setzte mir die AirPods auf und flanierte gemütlich los.

Gleich im zweiten Ausstellungsraum wich die Begeisterung leider schnell dem Frust. Im zweiten Ausstellungsraum gab es nämlich nur Edge und damit konnten die Audio-Files nicht richtig aus dem Internet geladen werden und der Stream brach ständig ab. „ALTER!“ hab ich gedacht, „das ist ja mal wieder sehr schlau!“ Immerhin gab es aber für jedes Audio-Kapitel auch eine Transkription, was in dieser Situation wiederum sehr praktisch war.

(im dritten Ausstellungsraum habe dann auch ich gemerkt, dass die ganze Kunsthalle aus diesem Grund in allen Räumen mit einem frei zugänglichen WLAN versorgt ist)

Henri Laurens Skultur Skizze

31. März 2019

13. Januar 2019

Alldieweil ich für den letzten Beitrag hier im Blog (mal wieder) meine Bewohnerparkausweise gezählt habe, nutzte ich die Gelegenheit und habe folgendes unnützes Wissen zusammengetragen.

  • Die Lieblingsfarbe der Stadtverwaltung ist orange.
  • Das Design des Bewohnerparkausweis Mannheim ist so unveränderlich wie ein Granit.
  • Seit dem Jahr 2014 ist das Wort Bewohner gestrichen (was Fragen aufwirft).
  • Die Farbsättigung ist variabel (besonders bei Blau und Grün hamse irgendwie noch nicht den richtigen Farbton gefunden).
  • Seit 2011 scheint es einen festen vierjährigen Farbturnus zu geben (orange > grün > gelb > blau).
  • Die Farbfantasie der Stadtverwaltung ist auf 5 Farben begrenzt.
  • Die Farbe der Liebe kam letztmalig vor 12 Jahren zum Einsatz.

Bewohnerparkausweise Mannheim

Also mich würde das ja diebisch interessieren, welche Person in Amt und Würden diese Farben festlegt und warum.

13. Januar 2019

9. Januar 2019

Ich gehöre zu denjenigen Leuten, die sich ein Datum im Kalender eher schwer merken können. Als Jugendlicher war ich deswegen sehr von meinen Tanten und Onkels beeindruckt; die wußten beispielsweise immer ganz genau und wie aus der Pistole geschossen, wer in der Familie wann Geburtstag hatte. Ich hingegen konnte mir den Geburtstag von Mama eigentlich nur merken, weil sie am gleichen Tag Geburtstag hatte wie Axl Rose. Heute muss man sich die Geburtstage zum Glück ja nicht mehr merken, die stehen jetzt alle im Smartphone.

Man kann aber leider nicht alle Datümer im Smartphone nachgucken (ja, ich weiß, der Plural von Datum ist Daten; das fühlt sich aber erstens im Bauch voll komisch an, zweitens verbinde ich damit „andere“ Daten). In diesen Fällen versuche ich mir die zeitliche Verdrahtung meistens mit Hilfe von Assoziationen zu merken. Zum Beispiel habe ich mich von meiner ersten großen Liebe im gleichen Jahr getrennt, wo ich mit dem Zivildienst angefangen hab. Oder meine Berufsausbildung habe ich in dem gleichen Jahr begonnen, wo der 11. September geschah.

Aber es gibt auch noch andere Brücken. Wenn ich beispielsweise wissen möchte, wie lange ich schon in Mannheim wohne, zähle ich immer Bewohnerparkausweise.

13 Bewohnerparkausweise Mannheim

13 Bewohnerparkausweise, einen Ausweis abziehen, weil das Jahr gerade erst angefangen hat, also wohne ich schon 12 Jahre in Mannheim.

9. Januar 2019

7. Januar 2019

Eine nahestehende Freundin war über den Jahreswechsel auf einer mehrwöchigen Fernreise. Weil wir oft miteinander die Zeit vertreiben, erkundigte ich mich im Vorfeld über die Länge ihrer Abwesenheit.

Ich: Wie lange bist du in Urlaub?
Sie: Bis 6. Januar.

Was ich verstanden habe:

Zeitstrahl (was ich verstanden habe)

Was sie gemeint hat:

Zeitstrahl (was sie gemeint hat)

7. Januar 2019

6. Januar 2019

Das Lieblingsessen meines Patenkinds ist Nudelauflauf mit Brokkoli. Zu seinem letzten Geburtstag bekam es natürlich abends von der Mama sein Lieblingsessen zubereitet und das Kind freute sich sehr darauf. Zum Abendessen war auch die nähere Familie eingeladen.

Also sassen wir alle am Tisch und in der Mitte stand ein Nudelauflauf. Nudelauflauf mag ich total gerne, aber Brokkoli mag ich leider überhaupt nicht. Also nur in gewissen Darreichungsformen, aber nicht in dieser halt. Gegrillt kann ich Brokkoli schon essen, aber gekocht geht gar nicht. Es ist halt kompliziert zwischen mir und den Lebensmitteln. Deswegen habe ich auf meinem Teller den Brokkoli an die Seite geschoben und mich einfach auf die Nudeln konzentriert.

Plötzlich begann aus heiterem Himmel das Kind heftig zu weinen. Eine Ursache war direkt nicht auszumachen. Wir schauten uns alle verwundert an und niemand wusste, was los war. In so einer Situation bekommt man teilweise wirklich einen Schreck, weil man befürchtet, eine Gefahr zu übersehen, auf welche man schnell reagieren müsste.

„Kind, was ist denn los?“, fragte die Mama.
„Marco isst seinen Brokkoli nicht!“, sagte das Kind.

Es folgten lange und ausführliche Erklärungen, dass jeder Mensch bestimmte Lebensmittel mag und nicht mag. Aber für das Kind war es einfach unverständlich, wie es denn sein könne, dass man Brokkoli nicht mag. Ein Ding der Unmöglichkeit! Diese Situation hat meine bislang ausgesprochen gute Beziehung zum Kind tatsächlich nachhaltig verstimmt. In der darauffolgenden Zeit begegnete mir das Kind leicht distanziert und es brauchte viele, viele Beschäftigungsstunden bis das Trauma überwunden war.

Brokkoli

12. November 2019

1. Januar 2019

Zwischen den Jahren bin ich versehentlich ins Zauberei-Business gewechselt und das kam so: Es war später Nachmittag, ich verbrachte die Zeit mit der Familie und man musste so langsam an das Abendessen denken. Damit man bei der Zubereitung in der Küche aber seine Ruhe hat, muss immer jemand das Kind beschäftigen. Meistens bekomme ich diese Aufgabe zugeteilt (so gut kann ich kochen).

Also worauf hat das Kind Lust? Malen? Nö! Elsa Videos auf YouTube gucken? Nö! Brettspiel spielen? Nö! Basteln? Auja! Also suchte ich auf YouTube irgendwelche Bastelvideos. Bei der Recherche sprang mir dann aber ein Video ins Auge, in dem allerlei Zaubertricks erklärt wurden und das hat uns spontan viel mehr interessiert. Jedenfalls haben wir kurzerhand beschlossen, das Handwerk der Zauberei zu lernen.

Als ersten Schritt mussten wir die nötigen Requisiten im Haushalt zusammen suchen (damit war das Kind auch schon gut beschäftigt) und ein paar Hilfsmittel zusammenbasteln. Dann haben wir den Zaubertrick einstudiert. Nachdem der Effekt reibungslos funktionierte, ging das Kind zum Rest der Familie und hat den Zauber vorgeführt (und leider immer auch stolz erklärt, wie der Trick im Detail funktioniert, was man natürlich niemals machen darf).

Jedenfalls ist das Kind seitdem Feuer und Flamme und ich hab keine Ruhe mehr; muss jetzt ständig neue Zaubertricks einstudieren und danach meinem kleinen Zauberlehrling beibringen.

18. November 2019