22. August 2018

Besonders auf Twitter hört man immer wieder die Aussage „Ich habe keinen Fernseher!“
Komischerweise gucken die gleichen Leute auf Netflix Serien bis zum Umfallen.

Fernseher Netflix

Ich selbst habe übrigens noch nie einen Fernseher besessen. Trotzdem würde ich nicht behaupten, dass ich wenig fernsehe. Über Notebook und Tablet schaut es sich nämlich alleine recht angenehm. Letztlich ist Streaming aber auch nichts anderes als eine zeitgemäßere Variante von Fernsehen. Nebenbei bemerkt, in meiner Jugend fand ich es immer ziemlich uncool, dass meine Eltern abends im Wohnzimmer vor dem Fernseher saßen.

22. Dezember 2018

20. August 2018

Mein Papa schaut total gerne James Bond. Insgesamt gibt es mittlerweile 24 James Bond Filme. Ich glaube, er hat jeden einzelnen bestimmt schon hundertmal gesehen und schaut sie trotzdem immer wieder. Man mag es nicht glauben, wie oft diese Filme im Fernsehen laufen. Im Alltag ist das voll praktisch, da kann man Papa einfach vor den Fernseher setzen und es ist Ruhe im Haus und niemand nervt rum und hält die Leute vom Arbeiten ab. Als der letzte James Bond im Kino anlief, wurde extra ein kleiner Betriebsausflug gemacht. Und wenn wir „Kinder“ manchmal einen Science-Fiction Film schauen, sagt Papa oft, „das ist alles so utopisch, können wir nicht was normales, realistisches gucken?“ (007, really?)

James Bond Intro

In Gedanken versuche ich manchmal, diesen Sachverhalt in meine Zukunft zu übersetzen. Ob man will oder nicht, wir werden im Alter alle ein kleines Stück weit wie unsere Eltern; da mache ich mir gar keine Illusionen.

„Oh! Heute Abend läuft Infinity War!“ (30 mal gesehen)
„Hurra! Morgen kommt Dark Knight Rises!“ (70 mal gesehen)
„Geil! Nächste Woche kommt Thor Ragnarok!“ (50 mal gesehen)

4. Dezember 2018

31. Juli 2018

Gestern hab ich mal wieder so eine Idee gehabt. Könnt ihr euch noch an Google Glass erinnern? Das war eine ziemliche Innovation, welche aber seiner Zeit weit voraus war und viele neue, technische sowie gesellschaftlicher, Fragen aufwarf. Die Google Glass war eine neue Art von Wearable und übertrug klassische Features eines Smartphones auf eine Brille. Man erhielt Notifications oder Wegbeschreibungen direkt ins eigene Sichtfeld hinein, man konnte Fotos genau so machen, wie man gerade die Welt sah, und die Brille über Sprache oder Augenzwinkern bedienen.

Letztendlich hat man bei der Google Glass aber leider wieder den üblichen Fehler gemacht, indem man Funktionen einer bekannten Produktkategorie (dem Smartphone) auf eine neue Produktkategorie (der Brille) übertrug. So funktioniert das aber nicht, wie man anfangs auch an der Apple Watch beobachten konnte. Ich finde ja, wenn man einen Schritt zurück gehen und nur den eigentlichen Zweck einer Brille digitalisieren würde, wäre das schon eine unglaubliche und eigentlich sogar viel größere Innovation.

Was macht eine Brille? Für den Träger vergrößert eine Brille das, was man sieht. Und wenn man genau diesen Mechanismus digital abbilden würde, also das Sichtfeld mit einer hochauflösenden Kamera aufnimmt und pixelfrei auf ein Brillenglas projiziert, entstünden damit völlig neue Möglichkeiten.

Durch die Digitalisierung wäre der Vergrößerungsgrad nämlich dynamisch skalierbar (durch Einstellungen anpassbar). Dadurch könnte die Zoomstufe mit dem eigenen Alter mitwachsen und man müsste sich nicht mehr alle Nas lang, neue Gläser anfertigen lassen. Zusätzliche Lese- oder Sonnenbrillen sind obsolet. Diese Anwendungsfälle wären mit der Hauptbrille abgedeckt, indem man einfach die entsprechende Einstellung aktiviert. Die Brille könnte sich abhängig von Tages- und Jahreszeit verdunkeln oder erhellen. Und sich genau so justieren, wie es der Träger in jenem Moment braucht. Ein weiteres Feaure wären Farbfilter, welche gewisse Farbnuancen verstärken oder abschwächen, beispielsweise für Leute mit Rot-Grün-Blindheit. Die Brille könnte auch spielerische Funktionen mitbringen, welche graue Städte für Frohnaturen einfärbt. Oder das Gegenteil bewirken, und Melancholiker mit einer schönen Schwarzweiß-Sicht auf die Welt bedienen.

Das wäre doch mal was!

4. Dezember 2018

21. Juli 2018

Weil ich mit zwei linken Händen gesegnet bin (oder weil mir Papa als Kind immer gesagt hat, dass ich zwei linke Hände hab), bleibt mir nichts anderes übrig als Handwerker-Leistungen extern zu beschaffen. Über die Jahre ist da ganz schön was zusammen gekommen und ich hatte jetzt schon so einige Handwerker im Haus. Ständig ist etwas zu reparieren. Mal ist im Bad was kaputt, mal auf der Terrasse, mal in der Küche. Ich bin immer recht beeindruckt, wie sich die Kommunikation mit den Betrieben gestaltet und über die Art und Weise, wie die Männer ihre Aufgaben so angehen. Der kulturelle Unterschied zwischen Büroberufen und handwerklichen Berufen ist jedenfalls gewaltig. Eine Sache ist besonders interessant und bei allen Handwerkern gleich. Wenn die Männer ankommen und den Gegenstand der Betrachtung inspizieren, folgt nach kurzer Zeit ganz automatisch nachstehender Dialog.

Handwerker: *guckt skeptisch*
Marco: *was das wohl bedeutet?*
Handwerker: Wer hatn das so installiert?
Marco: Weiß nicht. Das war schon so.
Handwerker: Das ist alles murks! So macht man das nicht. Das hätte man so und so machen müssen. [minutenlanges Geschelte]

4. Dezember 2018

19. Juli 2018

Könnt ihr euch noch an Sofia aus der Finanzabteilung erinnern? Sofia und ich entwickelten mit der Zeit ein recht inniges Verhältnis zueinander. Und wir beide freuten uns immer sehr, wenn sich eine Gelegenheit für Begegnung ankündigte. Geschwängert hat sie dann aber jemand anderes und bald darauf ging sie in Mutterschutz und Elternzeit.

Mittlerweile arbeitet Sofia in Teilzeit in einem anderen Umfeld und deswegen hatten wir eigentlich keinen richtigen Kontakt mehr. Als ich letzte Woche zum Dienstschluss auf dem Smartphone die Liste der entgangenen Anrufe durchging, hatte ich überraschenderweise auch einen Anruf von Sofia. Ich machte ein Mail auf und schrieb:

“Hast du mich heute angerufen oder hab ich das nur geträumt?”

Sie antwortete am nächsten Tag:

“Oh…. so sweet!”

Und dann war ich ganz verwirrt und hab gedacht, was bedeutet denn das jetzt? Jedenfalls, einen richtigen Reim konnte ich mir darauf nicht machen.

Leider konnte ich wegen dem täglichen Termin an Termin nicht gleich zurückrufen. Wieder einen Tag später, ich saß gerade arbeitend am Notebook, klingelte mein Smartphone. Das Gerät zeigte das Bild von Sofia. Ich nahm ab und sprach direkt los.

“Sofia? Kleiner Moment, muss noch kurz meine Bluetooth-Kopfhörer koppeln.”

Es antwortete ein Mann:

“Sofia? Äh… hier spricht Tobias!”

(So peinlich. Tobias hatte damals ihre Telefonnummer übernommen und ich hatte den Eintrag in den Kontakten nicht aktualisiert.)

4. Dezember 2018

17. Juli 2018

Und dann lag ich gerade nach einem langen Arbeitstag müde auf der Couch und schaute die letzte Folge einer Netflix Serie auf dem iPad. Plötzlich ging das Bild weg und ein Anruf von Mama kam rein. Reflexartig hätte ich den Anruf beinah weggedrückt. Es war schon nach 10 und zu dieser Uhrzeit bedeutet ein Anruf selten etwas Gutes. Ich nahm ab und Mama sagte:

„Marco, die Polizei hat angerufen.
Du sollst dein Auto wegfahren, weil die da ein Loch bohren wollen.“

WHAT?!?!?!?!

Ich zog meinen Schlüssel von der Innentür der Wohnung, musste aber erst mal im iPhone schauen, wo mein Auto überhaupt steht (es stand quasi 10 Meter von der Haustür entfernt). Bevor ich die Wohnung verließ, dachte ich kurz darüber nach, ob ich überhaupt noch fahren kann, weil ich schon ein Glas Wein getrunken hatte. An meinem Auto begrüßte mich eine Minute später der städtische Energieversorger. Der ganze benachbarte Häuserblock lag im Dunkeln und hatte keinen Strom. Das defekte Stromkabel war genau an der Stelle verlegt, wo mein Auto geparkt war. Nachdem ich das Auto umgeparkt hatte, begann das Einsatzteam die Straße abzusperren und mitten in der Nacht noch ein Loch zu bohren (dafür ist extra ein Saugbagger angerückt).

Mama berichtete später, dass sie anfangs den Polizisten gar nicht ernst genommen hatte („Und das ist wirklich kein Anruf von der versteckten Kamera?“). In Gedanken stelle ich mir vor, wie ein Polizist auf der Dienststelle das Telefonbuch aufmacht, um die Nummer des Fahrzeughalters heraus zu finden. Ich hatte mir nie die Mühe gemacht, mein Auto umzumelden. Ich hatte mir den Lupo kurz vor dem Auszug von meinen Eltern gekauft (so alt ist mein Auto). Interessant auch, was für Hebel in Bewegung gesetzt werden, wenn mal der Strom fehlt.

4. Dezember 2018

14. Juli 2018

Wegen einer größeren Initiative habe ich derzeit ein Projektbüro in einer Außenstelle. Das Projektbüro besteht aus zwei Zimmern. Ein Hauptzimmer und ein Nebenzimmer. Beide Zimmer sind miteinander durch eine Tür verbunden. Das Büro befindet sich im 8. Stock.

Als ich letztens aus dem Fahrstuhl trat und in den Flur lief, sah ich beiläufig eine mir unbekannte Person im Nebenzimmer sitzen. Wasn das jetzt, hab ich gedacht? Als ich dann das Nebenzimmer betrat, war das schon eine komische Situation.

Ich: „Äh, wer sind Sie und was machen Sie hier?“
Unbekannte Person: (guckt komisch)„Ich bin der soundso und ich arbeite?!?!? Ich gehöre zum Projekt ABC.“
Ich: „Der Raum gehört zum Projekt XYZ. Projekt ABC ist gegenüber.“
Unbekannte Person: „Das Zimmer wurde gestern auch noch dem Projekt ABC zugeteilt.“

Ich ging zurück in den Flur und tatsächlich, das Türschild wurde ausgewechselt und darauf stand „Projekt ABC“. Ich war an diesem Tag schon so schlecht gelaunt, aber jetzt hatte ich richtig schlechte Laune.

Mail auf, Adressat Facility Management, Text: „Tut mir leid, aber jetzt muss ich mich mal richtig aufregen …. also das geht ja überhaupt nicht, ohne Rücksprache und überhaupt!“ Zurück kam dann eine Abwesenheitsnotification des zuständigen Bearbeiters. Super!

Aber zwei Wochen später erhielt ich darauf tatsächlich noch eine Antwort und die Antwort lautete wie folgt: „Tut uns sehr leid. Das war ein Versehen. Der Handwerker hat die Zimmernummer verwechselt und damit die falschen Türschilder austauscht.“

4. Dezember 2018

5. Juni 2018

Letzte Woche fand der 19. Internationale Comic-Salon Erlangen statt. Es ist leider nicht ganz so einfach, den Comic-Salon für Außenstehende zu beschreiben. Alle zwei Jahre kommen in Erlangen seltsame Menschen zusammen und feiern gemeinsam die Kunst (die neunte). Neben der Messe gibt es Kunstausstellungen, Lesungen, Podiumsdiskussionen, Konzerte, Workshops, Seminare, Comic-Börse, ein Filmfest und diese Aufzählung ist noch längst nicht vollständig. Das Festival war dieses Jahr so berauschend, dass ich es noch gar nicht richtig in Worte fassen kann. Vorort mit dem Smartphone habe ich versucht, die Vielfalt der Comic-Salons einzufangen, aber die folgende Bilderstrecke spiegelt den Farbenreichtum auch nur bruchstückhaft wieder.

4. Dezember 2018

29. Mai 2018

Akira war bislang das einzigste Manga, das ich gelesen habe. Das war vor über 20 Jahren. Damals wusste ich noch nicht, dass man solche Comics Mangas nennt. Aber eigentlich war Akira auch kein richtiges Manga, weil das Comic in westlicher Leserichtung ganz normal, von vorne nach hinten, gelesen wurde. Mangas werden jedoch bekanntlich umgekehrt, von hinten nach vorne, gelesen. Zu jener Zeit waren Mangas in Europa noch nicht sehr verbreitet und deswegen hat man Akira für den europäischen und amerikanischen Markt aufwändig koloriert, alle Panels gespiegelt und händisch nachbearbeitet. Obwohl mich Akira damals extrem beeindruckte, haben mich Mangas im Nachgang trotzdem nicht weiter interessiert.

Letzte Woche habe ich nun endlich mein zweites Manga gelesen und zwar Ghost in the Shell. Ich wurde auf das Manga durch die gleichnamige Verfilmung mit Scarlett Johansson aufmerksam. Nachdem ich den Trailer zum Film gesehen hatte, war ich hinterher etwas perplex. Hatte ich gerade Scarlett Johansson nackt gesehen oder hatte ich das nur geträumt? Aber das ist jetzt ein anderes Thema! Jedenfalls, bei Ghost in the Shell handelt es sich nun auch um richtiges Manga mit der japanischen Leserichtung. Entgegen meiner Erwartung kam ich damit überraschend gut zurecht und hatte beim Lesen keinerlei Schwierigkeiten.

Manga Leserichtung Halbherzig

Wobei ich aber sagen muss, so ganz konsequent ist die japanische Leserichtung ja nicht. Zwar werden Mangas von hinten nach vorne und die Panels von rechts nach links gelesen, aber auf einer Seite liest man (wie bei uns) von oben nach unten. Konsequent richtig verkehrtrum wäre allerdings, wenn man zusätzlich noch von unten nach oben lesen würde.

Manga Leserichtung Vollherzig

4. Dezember 2018

28. Mai 2018

Es war der erste Termin des Tages und ich traf wie üblich als auch erstes im Besprechungsraum ein. Müde bestätigte ich die Raumnutzung am Terminal und nippte an meinem Kaffee. Langsam kamen nach und nach die Kollegen. Als ich mein Notebook aufklappte und booten wollte, erkannte das Notebook meine SmartCard nicht. Ohne SmartCard lässt sich der Rechner leider nicht starten, weil die Daten auf der Festplatte nicht entschlüsselt werden können. Ich zog die SmartCard raus und machte, was man halt immer so macht. Soft Reset, dann Hard Reset, SmartCard abwischen, in den SmartCard-Slot reinpusten. Nichts hat funktioniert und das Notebook ließ sich ums Verrecken nicht booten. Parallel versuchte ich den Termin zu moderieren, hörte aber nur mit einem halben Ohr zu. Das Thema war mir eigentlich sehr wichtig und ich hatte lange auf die jetzige Klärung gewartet, aber ich konnte mich wegen dem SmartCard-Problem nicht richtig auf die Diskussion konzentrieren (außerdem kam ich auch nicht an die vorbereitete Agenda, weil auf Notebook gespeichert).

Mit der Zeit kam ich dann auch richtig ins Schwitzen. Der nächste Anschlusstermin war nämlich ein Sounding Board. Sounding Board ist ein Begriff aus dem Projektmanagement und bezeichnet ein Gremium, welches beispielsweise als Resonanzboden dienen kann. Das Sounding Board hatte ich virtuell geplant und wollte in diesem Rahmen den aktuellen Projektstatus präsentieren. Aber wie sollte das nun funktionieren – ohne laufenden Rechner? Ich konnte zwar die Hotline darum beten, meinen Rechner zu starten, aber das würde nicht helfen, weil das WebEx (Software für virtuelle Konferenzen) ebenfalls mit einer SmartCard-Authentifizierung abgesichert war. Langsam stieg Panik in mir auf. Dummerweise hatte ich auch keinen anderen Benutzer als alternativen Host für das virtuelle Meeting definiert (der Host kann als einziger die Online-Präsentation starten). Ich rief meinen Kollegen Tobias an und bat ihn, sich 15 Minuten vorher einzuloggen, damit er vom System die temporären Host-Rechte bekommt (der erste Login erhält die Rechte bis der echte Host kommt). Zum Glück hatte ich auch die Präsentation auf dem Projektlaufwerk abgelegt. Tobias konnte sich die Präsentation ziehen, die Folien im Meeting schalten und ich berichtete mündlich. War alles ziemlich holprig, aber okay.

SmartCard

Nach dem Sounding Board betrachteten wir zusammen das Problem genauer. Wir benutzen meine SmartCard auf dem Rechner von Tobias, wo sie sofort erkannt wurde. Folglich muss also der integrierte SmartCard-Reader meines Notebooks kaputt sein. Glücklicherweise hatte Tobias einen externen SmartCard-Reader auf Lager. Wir schlossen den Reader an mein Notebook an, aber meine SmartCard wurde trotzdem nicht erkannt. Komisch! Wie soll ich das jetzt der Hotline erklären, wenn ich es selber nicht verstehe? Ich beschloss zur Ausweisstelle zu gehen und mir sicherheitshalber (mal wieder) einen neuen Firmenausweis machen zu lassen.

Kurze Zeit später schob ich die neue SmartCard in den Rechner und es passierte … nichts. Das Notebook verweigerte weiterhin den Dienst. Ich bestellte mir telefonisch einen externen SmartCard-Reader und musste solange übergangsweise für jeden Boot die Hotline anrufen, was extrem umständlich war. Zwei Tage später wurde der externe SmartCard-Reader geliefert. Bevor ich das Päckchen aufmachte, versuchte ich spaßeshalber noch mal das Notebook mit meiner SmartCard zu starten. Zackbums, SmartCard erkannt, Rechner startet. Das war vor ein paar Monaten und seitdem hatte ich keine Probleme mehr.

Das versteht doch kein Mensch!!!

4. Dezember 2018