Instagram on unmus

Letzten Herbst habe ich mir die Zeit genommen und meine privaten Fotos auf der Festplatte aufgeräumt. Diese Aufgabe hatte ich ewig vor mir hergeschoben, aber die Mühe hat sich am Ende wirklich gelohnt. Meine Fotosammlung ist nun mit der Cloud verbunden, über alle Endgeräte abrufbar, alles ist schön ordentlich und richtig sortiert. Die festgehaltenen Augenblicke verstauben nicht mehr als Kopie_von_IMG_1024-3.jpg auf dem Dateisystem, sondern sind über eine Foto-App auf vielfältige Weise endlich richtig accessible. Seitdem entdecke ich auch ein wenig die Fotografie für mich und poste wieder regelmäßig auf Instagram. Davor hatte ich das Netzwerk eigentlich nur sporadisch benutzt.

Jedoch habe ich immer so ein komisches Gefühl im Bauch, wenn man Inhalte in ein soziales Netzwerk hineinschüttet. Auf der Metaebene haben die soziale Netzwerke mittlerweile viele Funktionen des klassischen Blogs assimiliert, so dass man durchaus die Frage stellen kann, ob man das Medium Blog überhaupt noch braucht? Aber was passiert, wenn sich das soziale Netzwerk verändert und durch diese Veränderung eine Entfremdung entsteht? Was passiert, wenn ich als Nutzer gesperrt werde? Was passiert, wenn jemand meine Inhalte missversteht und meldet? Was passiert, wenn das soziale Netzwerk seinen Lebenszyklus durchlaufen hat und den Dienst einstellt? Von der Idee des offenen Internet möchte ich an dieser Stelle gar nicht erst anfangen.

Das soziale Netzwerk ist auf lange Sicht eine schwere Hypothek. Das eigene Blog hingegen ein wirkliches Zuhause. Hier ist der richtige Platz für alle Dinge, die man ins Internet reinpubliziert. Jedenfalls, eigentlich wollte ich nur sagen, es gibt hier im Blog seit ein paar Wochen (mal wieder) ein neues Format. Das Format heißt Raketenstaub und besteht inhaltlich im Wesentlichen aus den Fotos meines Instagram Feeds. Fotobloggen ist eine sehr spezifische Kiste. Deswegen werden die veröffentlichen Beiträge auch nicht in den RSS-Feed des Blogs übernommen, damit sich dessen Abonnenten nicht gefotogebombt fühlen. Irgendwann werde ich noch eine schöne Lightbox zum Durchklicken nachreichen, aber da ich bin konzeptionell noch am Überlegen, wie ich das technisch realisiere.

Screenshot: Kachelansicht Instagram on unmus

Und jetzt bitte Daumen drücken, dass ich nicht noch auf weitere Ideen komme. Irgendwann muss ja auch mal Schluss sein. Mit diesen vielen unterschiedlichen Formaten verkommt dieses Blog langsam zu einer Wundertüte.

Über den Blogger
Marco Hitschler wohnt in Mannheim und schreibt auf diesem Blog beliebige Texte in das Internet hinein. Sein Handwerk ist die Informatik und beruflich arbeitet er im Projektmanagement. Wenn man einmal mit dem Bloggen angefangen hat, kann man nicht mehr aufhören. Furchtbar! Infolgedessen wird auf diesem Blog ganz kunterbunt in verschiedenen Formaten publiziert.
3 Kommentare
  1. Stefan 28. März 2018

    Blogs/Webseiten waren vor Facebook und Twitter und Google+ da und werden auch noch danach vorhanden sein, ergo der einzige Ort bezüglich Aufbewahrung mit Zukunft. ;-)

  2. marco 28. März 2018

    Wenigstens bin ich mit meiner Meinung nicht alleine. ;-)

  3. Stefan 28. März 2018

    Definitiv bist du nicht alleine mit deiner Meinung.

    Wer sich nämlich mal die AGB von Facebook und Twitter und Instagram und Konsorten genau durchliest, der wird relativ schnell zu der Erkenntnis kommen das jenes hochladen von Daten in diese Netzwerke einer Entmündigung gleich kommt. Zudem verdienen die Firmen auch noch Geld mit diesen Daten und der einstige Autor sieht nichts davon außer nur noch mehr Werbung, was dreist ist meiner Meinung nach.

    Dazu dann noch das subtile lenken von Meinungen mittels Beiträge die exakt auf jene Wahrnemungs Blase zugeschnitten ist, schlimmer geht zwar immer doch das ist schon sehr nahe dran.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert