Zimtwolke

  • 13. September 2017

    In meiner Jugend gab es einen kurzen Zeitabschnitt, in dem ich mich für Pen & Paper Rollenspiele interessierte. Bei diesen Spielen besteht das Spielgeschehen im Wesentlichen darin, dass man sich gegenseitig kurze Geschichten erzählt, welche sich zu einer größeren Geschichte verbinden. Man selbst schlüpft in die Rolle einer selbsterdachten Spielfigur, der Spielleiter steuert das bunte Treiben und alles spielt in einer imaginären Welt der Fantasie.

    Damals war das Rollenspiel Das schwarze Auge besonders beliebt. Das schwarze Auge spielt in einer fantastischen Mittelalterwelt ähnlich wie bei der Herr der Ringe. Dort gibt es Ritter, Zauberer und Drachen. Ich persönlich hab jedoch viel lieber Shadowrun gespielt. Shadowrun handelt in einer dunklen Zukunftsversion, welche von Anarchie, Subkulturen und Cyborgs geprägt ist. Diese Spielwelten werden im Wesentlichen durch ein Buch beschrieben, welches das Spielsystem erklärt und das Szenario beschreibt. Dazu ergänzend gibt es eine Reihe von ergänzenden Bänden, welche diese Spielwelten erweitern und mit weiteren Details ausschmücken. Shadowrun hat seinen Ursprung zwar in Amerika, aber es gab auch einen ergänzenden Band zur Spielwelt in Deutschland. Der Name dieses Buches lautete Deutschland in den Schatten.

    Anarchie in Deutschland

    Zu dieser Zeit habe ich für ein Wochenende meine Patentante in Frankfurt besucht. Im Gepäck hatte ich auch allerlei Bücher dieser Rollenspiele. Als meine Tante mehr zufällig das Buch „Deutschland in den Schatten“ unter meinen Sachen entdeckte, geriet sie in Panik und stellte mich sofort zur Rede, weil sie dachte, ich wäre im politischen Untergrund aktiv. Schön wär’s gewesen. ;-)

  • 9. September 2017

    Das Regenschirm-Phänomen besteht erfahrungsgemäß daraus, dass es immer genau dann regnet, wenn man keinen Regenschirm dabei hat. Umgekehrt bleibt der Regen natürlich aus, wenn man daran gedacht hat, ihn mitzunehmen. Eigentlich ein recht lustiger Sachverhalt, der für viel Spaß und Freude sorgt. Diese Problematik hat mich auch in meinem Leben fortlaufend beschäftigt und gerade in letzter Zeit habe ich häufig den Schirm vergessen. Und weil ich meistens weiße Hemden trage, heißt das immer auch, quasi obenrum nackt durch die Stadt zu laufen.

    Regenschirm Boogie

    Jedenfalls, das gibt’s doch nicht, habe ich gedacht, diese Angelegenheit muss doch irgendwie zu lösen sein. Das gehört doch zum Erwachsensein auch dazu, nicht immer wieder und wieder und wieder in das gleiche Problem hineinzulaufen. Also habe ich jetzt kurzer Hand den Regenschirm zur Standard-Ausstattung meiner Handtasche erklärt. Kurzum, eine supi Decision war das! Seitdem bin ich nicht mehr nass geworden. Und wieder eine Sache weniger im Leben, an die man immer denken muss. Wenn doch alles nur so einfach wäre!

  • 5. September 2017

    Ich fahre auch einen Diesel (sogar von Volkswagen).
    Jetzt isses raus!

    Auto Abgase (Zeichnung)

    Seit dem Abgas-Skandal, der sich ja vorrangig um Diesel-Motoren dreht, hat der Diesel keinen guten Ruf mehr. Das Problem am Diesel sind hauptsächlich die Stickoxide, welche er emittiert. Stickoxide sind für den Menschen nämlich giftig. Ein Otto-Motor stößt hingegen hauptsächlich Kohlendioxid aus, das für den Menschen eigentlich ungefährlich, aber in der Summe ein Problem für die Klimaerwärmung ist. Beim Feinstaub hingegen wird in der Diskussion vieles vermischt (soweit ich das verstanden habe). Durch den gesetzlich vorgeschriebenen Russfilter erzeugt ein Diesel-Motor zwar normalerweise weniger Feinstaub als ein Benziner-Motor. Aber das ist eigentlich auch irrelevant, weil der meiste Feinstaub durch das Bremsen und die Reifen entsteht (hier werden die Elektroautos wohl auch nicht helfen).

    Naja, ich tröste mich damit, dass ich das einzige Auto mit 3 Liter Durchschnittsverbrauch fahre, welches bislang in Serie gebaut wurde. Der Ausstoß von Kohlendioxid beträgt 81 g/km und es gibt tatsächlich kein einziges Auto mit klassischem Verbrennungsmotor auf dem Markt, welches diese Werte unterbieten kann. Der aktuelle Smart Fortwo (Benziner) stößt beispielsweise 93 g/km aus. Mein Auto ist übrigens 17 Jahre alt.

  • 2. September 2017

    Und dann saß ich dummerweise gerade sichtbar und unbeschäftigt im Hof als der Gast in der Ferienwohnung bei meinen Eltern feststellte, dass der Fernseher nicht geht. Also er würde schon gehen, aber es gäbe irgendwie nur türkische Fernsehsender zur Auswahl. Kein Problem, sagte meiner Mutter. „MAAAAAAARCO? Kommst du mal?“

    Erst habe ich noch versucht zu erklären, dass ich noch nie einen Fernseher geschweige denn einen Receiver besessen habe und deswegen keinerlei Idee, wie das alles funktioniert und miteinander zusammen hängt. Diese Argumentation ging aber ins Leere, denn kraft meines Alters waren alle der Ansicht, ich wäre der Richtige, um das Problem zu lösen.

    Jedenfalls habe ich allein schon mehrere Minuten gebraucht, um überhaupt herauszufinden, welche Fernbedienung zum Fernseher und welche Fernbedienung zum Receiver gehört. Und schon die Fernbedienungen an sich haben mir bedingt durch die Menge ihrer Knöpfe den Schweiß auf die Stirn getrieben. Da haben die UX Designer wirklich ihr Bestes gegeben!

    Knöpfe auf der Fernbedienung #symbolbild

    Wildes und ahnungsloses Herumdrücken auf beliebigen Knöpfen hat das Problem leider nicht gelöst. Das war richtig gruselig, was da für Meldungen auf dem Fernseher eingeblendet wurden: AV, PI, CVE, CVT, T4, etc. In meiner Not habe ich dann einfach meine Schwester angerufen. Schließlich ist sie ein paar Jahre jünger als ich (also noch besser für die Aufgabe qualifiziert). „Du Laura, in der Ferienwohnung geht der Fernseher nicht. Hast du da eine Idee?“. Meine Schwester hat mir dann erstmal erklärt, wie das Fernsehen grundsätzlich auf den Fernseher kommt.

    Das Ende vom Lied war, eigentlich war nur Satellit verstellt. Das habe ich aber erst rausgefunden, nachdem ich rausgefunden hab, dass die Batterien der Receiver-Fernbedienung leer waren.

  • 27. August 2017

    Wenn ich Bargeld am Geldautomaten abhebe, muss ich jedes Mal den Kopf darüber schütteln, wie das Geld aus dem Automaten herauskommt. Die Scheine sind nämlich meistens nur nach der Größe sortiert. Aber das ist nicht ausreichend, finde ich.

    Bei Geldscheinen gibt es nämlich beim Sortieren insgesamt drei Ordnungen zu berücksichtigen. Die erste Ordnung ist der Geldbetrag. Hier macht der Geldautomat noch alles richtig. Die zweite Ordnung ist die Vorder- und Rückseite. Bei den Euro-Scheinen befinden sich auf der Vorderseite Fenster und Tore und auf der Rückseite Brücken. Meistens ist die Vorderseite auch etwas kräftiger in der Farbintensität. Und die dritte Ordnung ist Richtigrum und Falschrum. Also ich meine damit, ob die Motive auf Kopf stehen oder nicht.

    Jedes Mal muss ich das Geld nachsortieren und strapaziere damit die Geduld der Kundschaft in der Schlange hinter mir. Man darf ja nicht vergessen, dass man die Scheine, sobald sie richtig sortiert sind, nicht einfach so in den Geldbeutel stecken kann. Das neu abgehobene Geld muss nämlich zum vorhandenen Geld im Geldbeutel dazu sortiert werden. Also die Fünfer zu den Fünfern, die Zehner zu den Zehnern, die Zwanziger zu den Zwanzigern und immer so weiter. Es müssen also in Summe vier Sortiervorgänge durchlaufen werden, bis alles wieder seine Ordnung hat.

  • 20. August 2017

    Eigentlich habe ich das alles schon vertwittert, aber ich muss es an dieser Stelle noch einmal aufschreiben. In Mannheim hat nämlich ein neuer Comic-Laden aufgemacht. Ich find Comic-Shops super und das ist auch gar nicht das Problem. Problem ist nur, er liegt örtlich unmittelbar auf meinem Nachhauseweg von der Arbeit.

    Fantastic Store (Schriftlogo)

    Vor ein paar Jahren habe ich mal einer kleinen Buchhandlung in Neustadt an der Weinstraße spontan das komplette Grahic Novel Sortiment weggekauft. Der Buchhändler war damals so happy, dass er mir noch ein paar normale Bücher dazu geschenkt hat. Ihr versteht, worauf ich hinaus will? Bisher konnte ich mich beim neuen Comic-Shop in Mannheim zum Glück ganz gut zügeln (bin immer Umwege gelaufen), aber diese Woche bin ich dann schwach geworden.

    Soll ich? SOLL ich?

    Im Comic-Laden vermisse ich ja grundsätzlich den Warnbalken von Amazon, der mich schon oft vor versehentlichen Erneutkäufen bewahrt hat (wie soll man sich das auch alles merken, was man schon gekauft hat und was nicht).

    Amazon Warnbalken (Screenshot)

    In diesem Fall ist aber alles noch mal gut gegangen. Der finanzielle Schaden blieb im zweistelligen Bereich und ich bin ganz frohmütig nach Hause geschlendert. Nur über eine Sache musste ich länger nachdenken, der Comicfachverkäufer hat mich nämlich gesiezt. Lag vielleicht daran, dass ich nur Graphic Novels und keine Superhelden-Comics im Warenkorb hatte (is aber nur eine Theorie).

  • 16. August 2017

    Ich weiß nicht mehr genau, was in meinem Leben zuerst da war. Der Zugang zum Podcast oder der drahtloser Kopfhörer, aber jedenfalls hat die Kombination aus beidem zu meiner Podcast-Liebe geführt. Sich frei in der Wohnung bei der Hausarbeit bewegen und dabei schöne Stimmen im Ohr, ganz wunderbar! Seitdem habe ich ein ganz neues Verhältnis zu Putzen und Waschen entwickelt (<3). Ich halte deswegen wirklich große Stücke auf meinen Beats Studio, aber im Sommer haben mich oft wegen der Ohrmuscheln die heißen Ohren genervt.

    Auf der Arbeit schwöre ich dagegen seit Jahren auf die ganz normalen Apple EarPods. Wobei ich die EarPods dort eigentlich primär als Telefonhörer benutze. Ich verwende auf der Arbeit schon lange kein richtiges Telefon mehr, habe meine Telefonnummer aus allen Verzeichnissen löschen lassen und telefoniere nur noch mit dem Handy. Allerdings habe ich mich schon immer etwas an dem Gekabels gestört, weil das einen Anschein von Unordnung andeutet.

    Jedenfalls aus diesen (und noch ein paar weiteren) Gründen bin ich jetzt stolzer Besitzer der Apple AirPods und ich muss wirklich sagen, es hat mich schon lange kein Produkt mehr so beeindruckt. Anfangs habe ich den ganzen Hype um die Dinger überhaupt nicht verstanden und mich über die Lieferzeit von über vier Wochen gewundert. Man sollte ja denken, mit einem Kopfhörer gewinnt man keinen Blumentopf, immerhin kamen die ersten Kopfhörer schon 1910 auf den Markt. Und seitdem produzieren Hunderte von Unternehmen alle Arten von Kopfhörer, ohne dass sich deren Usability wesentlich unterscheiden würde.

    Apple AirPods

    Die AirPods überraschten mich gleich mit dem Sachverhalt, dass sie tatsächlich richtig fest im Ohr sitzen (sogar in der Horizontalen) und nicht mal den Anschein machen herauszufallen. Auch die Zeiten des elendigen, umständlichen Bluetooth-Rumgekoppele beim Gerätewechsel sind endlich vorbei. Einmal mit dem iPhone verbunden, wird diese Verbindung über die Cloud auf alle Geräte kopiert. Die Kopfhörer sind trotzdem kompatibel zum Standard und können auch mit Windows/Android gekoppelt werden. Mein Lieblingsfeature: Wird man beim Hören gestört und nimmt deswegen einen AirPod aus dem Ohr, stoppt die Wiedergabe automatisch. Setzt man ihn wieder ein, startet die Wiedergabe ebenso von alleine. Nimmt man dagegen beide AirPods raus, wird die Wiedergabe dauerhaft angehalten. Die Kopfhörer selbst werden wahlweise durch Antippen am Ohr, durch Spracheingabe mit Siri oder durch die Apple Watch bedient. Tut mir leid, ich bin wirklich begeistert!

  • 12. August 2017

    Neulich stand ich an der Haltestelle und habe auf die Bahn gewartet. Die Sonne stand hoch am Himmel und das Thermometer zeigte 37 Grad. Ich begann von einem fliegenden Eisberg zu träumen.

    Ein fliegender Eisberg

    So ein fliegender Eisberg wäre im Sommer nämlich extrem praktisch. Wenn er über dich hinweg fliegt, spürt man eine kühle Brise auf der Haut. Durch seine Größe spendet er viel Schatten, in den man vor der Sonne flüchten kann. Und wenn die Hitze kaum noch zu ertragen ist, beginnt das Eis zu schmelzen und ein erfrischender Regen entsteht.

  • 29. Juli 2017

    Bei eMails arbeite ich nach der Zero Inbox Methode. Das war schon immer so. Ein Posteingang mit unzähligen eMails würde mich wahnsinnig machen. Deswegen antworte ich meistens sofort, lösche Unwichtiges und übernehme Aktivitäten in meine ToDo-Liste. Dabei verschiebe ich jedes Mail nach der Bearbeitung in einen Ordner. Zum Dienstschluss ist mein Posteingang in der Regel leer. Wenn ich abends mein Notebook zuklappe, sind meine Gedanken nicht mehr an offene Mails gebunden und der Kopf ist frei, was ich sehr genieße.

    Zero Inbox eMail

    Die letzten Monate sind mir jedoch auch die Nachteile dieses Vorgehens augenscheinlich geworden. Mit der zügigen Bearbeitung erhöht sich die allgemeine Geschwindigkeit der Dinge spürbar. Wenn man zeitnah antwortet, erhält man in der Konsequenz auch schneller Antworten zurück. Damit erhöht sich in Kontrast zum angestrebten Ideal also auch die absolute Zahl der Mails im Posteingang. Zwar steigert sich der eigene Erledigungsgrad sichtbar, kostet aber auch mehr Energie, weil sich die Aktivitäten zeitlich verdichten.