Zimtwolke

  • 7. April 2015

    Soderle, ich gebe euch jetzt mal den ultimativen Tipp bei technischen Probleme mit dem Computer, Tablet oder Smartphone. Und dieser Tipp lautet wie folgt: Nix machen!

    Also das Problem nicht betrachten, die Ursache nicht erforschen, keine Lösung suchen, keine neuen Konfigurationen ausprobieren und vor allem nicht ärgern. Sondern einfach weitermachen oder was anderes machen. In den meisten Fällen geht das Problem (erstaunlicherweise) von alleine wieder weg. Das ist nicht komisch, sondern völlig normal.

    Ist bei uns Menschen ja auch nicht anders. Morgens klingelt der Wecker, wir wachen auf, ZACK, Krampf im Hals und den ganzen Tag tut’s weh. Ein paar Tage später ist alles wieder gut. Von ganz alleine. Als wäre das Wehweh nie gewesen.

    Genauso verhält es sich auch mit Informationstechnologie. Manchmal entsteht eine Prozessverklemmung (Fachbegriff) in den Tiefen des Betriebssystems, manchmal werden wichtige Caches nicht richtig geleert, manchmal ist ein Service lokal oder im Internet nicht erreichbar. Das kommt vor und wenn der Fall eintritt, verhält sich das System irgendwie buggy.

    Es hängt halt alles mit allem zusammen. Aber die gute Nachricht, oft lösen sich die Probleme allein schon durch einen Neustart des Rechners (oder durch ein Update). Sollte man vielleicht mit unserem Wirtschafts- und Wertesystem auch mal machen. Das hat sich nämlich auch irgendwie verklemmt.

  • 8. März 2015

    If you’re afraid you may someday get kicked off your social network or blogging platform because you post NSFW content, don’t sweat it. You’re always welcome on Ello.Paul Budnitz, Ello Gründer

  • 26. Februar 2015

    Die Liefergeschwindigkeit des Universums ist wirklich atemberaubend. Da kann sich sogar Amazon noch was abgucken. Meine Kollegin Deborah war diese Woche aus England zu Besuch in Ludwigshafen. Deborah und ich verstehen uns irgendwie gut, das haben wir gleich im ersten Gespräch gemerkt. Obwohl wir den gleichen Job haben und im gleichen Team arbeiten, haben wir uns aber erst vor ein paar Monaten auf einem Training kennengelernt. Ich mag an Deborah besonders, dass sie dauernd „I hate my job“ sagt. Und Deborah mag an mir Sätze wie „I love our processes, because they are so crazy!“

    Jedenfalls, gestern Abend waren wir zum Essen verabredet. Im Vorfeld hab ich natürlich angeboten, sie nach der Arbeit direkt am Hotel abzuholen. Aber „Just give me the address. I will be there.“ Als ich mich dann schon gemütlich beim Italiener aufwärmte, klingelt der Blackberry, „Where the hell is the restaurant? I do not find it.“ Ferndiagnose auf English, das ist nicht grad meine Stärke. Deswegen ich so: „Do you see a taxi anywhere?“ „Yes.“ „Just give the address to the taxi driver“. Kaum aufgelegt, 3 Minuten später stand Deborah vor mir. Also so weit weg kann das jetzt nicht gewesen sein. Und so schön wie das alles angefangen hat, so schön war dann auch der ganze Abend.

    Zum Abschluss hat Deborah dann wieder ein Taxi bestellt. „Would you go with?“ „No, thank you. My apartment is not far away.“ Als Deborah dann weg war, habe ich mich aber gefragt, warum hab ich jetzt eigentlich Nein gesagt? Ein Taxi wäre voll schön bequem gewesen und ich habe eigentlich gar keine Lust durch die Kälte zu laufen. Ich würde jetzt auch gerne mit dem Taxi fahren! Aber was soll’s! Ich bin so Sachen von mir ja gewohnt. Man lernt mit den Jahren damit umzugehen. Wenigstens konnte ich beim Spazieren eine Zigarette rauchen. Nach 10 Minuten fragte ich mich, warum habe ich eigentlich keine Notebook-Tasche umgehängt?

    Taxi angehalten.
    „Einmal zum Restaurant Kleiner Rosengarten bitte und danach in die Schwetzinger Stadt.“

  • 21. Februar 2015

    Ich gehöre zu den Menschen, die sich Zeit zum Ankommen nehmen.

    Wenn ich zuhause durch die Tür bin, geh ich meistens schnurstracks in die Küche und schmeiß dort erst mal pauschal mein ganzes Zeug hin. In der Küche steht ein kleiner Hocker, daneben stehen (schön ordentlich) meine Sneakers und da schlüpfe ich dann auch gleich rein. Die schwarzen Lederschuhe lege ich in einen Korb aus Stroh, der neben der Wohnungstür steht, wo all die Schuhe drin sind, die ich häufig trage (ich hab aber noch mehr Schuhe, die anderen stehen im Schlafzimmerschrank). Dann hänge ich meine Jacke auf, lege den Schal um den Jackenständer und bringe die Notebook-Tasche auf ihren Platz. Zum Schluss mache ich meine Handtasche auf. Ich lege die Luckys mit Feuerzeug auf den Kühlschrank. Ich durchwühle die Tasche nach Blackberry und iPhone und nehme beide heraus. Ziehe die Geräte aus ihren Schutzhüllen, tue die Schutzhüllen zurück in die Handtasche und lege die zwei Smartphones auf ein Regal im Wohnzimmer. Falls ich tagsüber beim Bezahlen Cent-Stücke produziert habe (und mir das noch im Sinn ist), hole ich nun dieses Münzgeld aus der Geldbörse und lasse die Münzen in ein Teelichtglas auf dem Küchenregal fallen. Letztendlich hänge ich die Handtasche auch über den Jackenständer.

    Alles steht jetzt auf seinem Platz und ich hab bis hier hin zehn Strecken in der Wohnung zurückgelegt. Angekommen bin ich zwar noch nicht, aber das kommt als Nächstes.

  • 16. Februar 2015

    Consultant ruft an.

    Consultant: Die Kostenstelle meines Chefs ist im Minus.
    Ich: Aha.
    Consultant: Wir kontrollieren gerade alle Buchungen. Ich habe gemerkt, dass die Verrechnung unserer Leistungen für Projekt XYZ fehlt.
    Ich: Für dieses Projekt bin ich nicht mehr zuständig. Du bist jetzt für dieses Projekt zuständig.
    Consultant: Mein Zugang zum System wurde gestern gesperrt. Kannst du bitte kurz schauen?
    (gucke im System nach)
    Ich: Die Kosten sind auf dem Projekt. Ich habe den Vorgang vor mir. Also müsste die Entlastung entsprechend auf eurer Kostenstelle sein. Soll an Haben.
    Consultant: Aber wir haben die Entlastung nicht.
    Ich: Warte, ich melde mich gleich noch mal.

    Ich rufe beim Projektcontrolling an.

    Ich: Ich hab da was komisches. Auf diesem Projekt steht eine Belastung, aber die Entlastung auf der Gegenseite fehlt.
    (Projektcontroller guckt im System nach)
    Projektcontroller: Tatsächlich. Das ist aber komisch.
    (ich sage nichts)
    (Projektcontroller denkt nach)
    Projektcontroller: Das hängt irgendwie mit dem Kontrakt (Bestellung des Kunden) zusammen. Der Kontrakt scheint nicht fakturiert worden zu sein. Laut System wurde keine Rechnung an den Kunden geschickt.
    Ich: Und jetzt?
    Projektcontroller: Frag mal beim Account Management nach.

    Ich rufe beim Account Management an.

    Ich: Der Kontrakt ABC wurde letzten Monat nicht fakturiert. Warum?
    (Account Manager guckt im System nach)
    Account Manager: Tatsächlich. Verstehe ich nicht. Ich gebe den Kontakt noch mal in die Rechnungsstellung.
    Ich: Okay. Danke.

    5 Minuten später, Account Management ruft an.

    Account Manager: Wir können den Kontrakt ABC nicht fakturieren.
    Ich: Warum?
    Account Manager: Der Kontrakt ist gedeckelt. Wir können nur die Leistungen abrechnen, die der Kunde auch bestellt hat. Der Kontrakt wurde von euch aber überbucht, das heißt, ihr habt mehr geliefert, als der Kunde bestellt hat. In solchen Fällen greift eine Sperre.
    (ich gucke im System nach, eine Position ist doppelt gebucht)
    Ich: Stimmt.

    Ich rufe Consultant an.

    Ich: Der Kontrakt ABC ist überbucht und kann deswegen nicht fakturiert haben. Ursache ist eine Leistungsposition, die doppelt gebucht wurde.
    Er: Davon weiß ich nichts. Kannst du das stornieren lassen?
    Ich: Ja.

    Ich rufe bei der Fakturierung an.

    Ich: Könnt ihr mir eine Buchung stornieren?
    Kaufmännischer Mitarbeiter: Ja, geht klar. Welche?
    Ich: Die Buchung von dannunddann auf Projekt XYZ mit der Kennung 123.
    Kaufmännischer Mitarbeiter: Geht klar. Mache ich gleich. Ich schicke dir ein Mail, wenn erledigt.

    10 Minuten später, Projektcontroller ruft mich an.

    Projektcontroller: Die Fakturierung hat mich gerade angerufen. Da gibt es noch ein anderes Problem.
    Ich: Ein anderes Problem?
    Projektcontroller: Ja, man kann die Buchung zwar stornieren, danach kann der Kontrakt aber trotzdem nicht verrechnet werden.
    Ich: Warum?
    Projektcontroller: Das ist schon eine ganz alte Bestellung. Vor drei Monaten haben sich unsere Kostensätze geändert. Die Bestellung basiert aber noch auf den alten, niedrigeren Kostensätzen. Die Stundenmenge würde nach der Stornierung zwar dem Auftragsvolumen entsprechen, aber durch die neueren höheren Kostensätze der letzten Buchungen wird die Auftragssumme überstiegen.
    Ich: Super!
    Projektcontroller: Damit der Kontrakt fakturiert werden kann, müssen wir eine Leistungsposition aus der Bestellung herausnehmen (dann gibt’s aber auch keine Entlastung) oder der Kunde muss noch einmal nachbestellen.
    Ich: Aber der Kunde hat zum alten, niedrigen Preis gekauft. Er hat gar keinen Grund den neuen höheren Preis zu bezahlen.
    Projektcontroller: Andere Möglichkeiten gibt es nicht.

    Ich rufe den Consultant an.

    Consultant: Ja?
    Ich: Deine Kostenstelle bleibt im Minus!

  • 13. Februar 2015

    Gestern Abend habe ich mir Pizza bestellt. Eigentlich lasse ich nicht so gerne Essen liefern. Ich koche mir lieber selbst (auch wenn es nur Reste sind). Trotzdem ist es manchmal sehr schön, in der allgegenwärtigen Müdigkeit, die Küche nicht zu betreten und sich diesen Luxus zu gönnen. Aber gestern war das kein Luxus, sondern schlichtweg Notwenigkeit. Ich hatte zum Kochen keine Zeit, aber trotzdem Hunger.

    Am allerliebsten bestelle ich beim Da Silvio. Da Silvio ist grad um die Ecke. Fast schon viel zu nah. Weil ich es auf dem Weg dahin nicht schaffe, eine Zigarette vollständig zu rauchen. Trotzdem ist mir dieser Weg manchmal schon zu viel Arbeit. Da musste das Telefon in die Hand nehmen. Da musste Schuhe anziehen und aus dem Haus gehen. Deswegen bestelle ich ab und an auch bei Joey’s (obwohl ich Ketten eigentlich nicht mag). Kannste aber per App mit dem iPhone machen. Hauptsache mit Niemandem reden!

    Vor ein paar Jahren stand die Wohnung unter meiner Wohnung zum Verkauf. Die Wohnung hat sich damals auch Da Silvio angeschaut. Zum Glück hat er die aber nicht genommen, da hätte ich mich nämlich nicht mehr getraut, woanders zu bestellen und hätte die Pizza immer beim Da Silvio geholt. Er wohnt zwar dennoch in meinem Hinterhof, aber immerhin unter einer anderen Hausnummer. Und weil er sowieso immer in der Pizzeria ist, bekommt er das gar nicht mit, dass ich manchmal fremdgehe.

    Tagsüber spielen manchmal seine Kinder vor der Pizzeria auf der Straße. Abends übernehmen dann seine Kumpels und überall stehen dicke Autos. Mit dem Auto, das ist auch so eine Sache. Bei mir im Stadtteil ist das Parken nicht dramatisch. Zumindest meistens nicht, aber manchmal schon. Aber ich habe noch nie, nie, nie mit meinem Auto direkt vorm Da Silvio geparkt. Selbst wenn da ein Parkplatz frei war. Ich denke immer, sein Imbissauto braucht den Parkplatz viel dringender als ich.

    Manchmal treffe ich morgens, wenn ich zur Straßenbahnhaltestelle laufe, seine Frau. Seine Frau bringt nämlich immer die Kinder zur Kita. Als ich vor Jahren nach Mannheim gezogen bin, war seine Frau noch voll der heiße Feger. Mittlerweile ist sie ein bisschen mollig geworden. Wie so ne’ italienische Mama! Aber sie ja auch eine italienische Mama. Meine Mama bestellt übrigens auch gerne Pizza. Das war ein langer Lernprozess und ich hab’s ihr beigebracht. :-)

  • 10. Februar 2015

    Sich einen freien Raum zu schaffen und diesen freien Raum dauerhaft zu erhalten, das ist schon irgendwie Luxus. So ein freier Raum, man kann in den freien Raum hineingehen und sich einfach davon überraschen lassen, was der freie Raum an Geschichten bereithält. Aber diese Geschichten, die muss man erst einmal schreiben, der freie Raum ist schließlich leer, sonst wäre es ja kein freier Raum, man ist darin ganz für sich allein. Aber so ganz stimmt das auch nicht, weil man selbst auch drin ist, im Raum. Das muss man erst einmal aushalten, so ganz mit sich allein. Da stellen sich ganz neue Fragen und diesen Fragen muss sich stellen. Und so entsteht, was anders nicht möglich gewesen wäre. Insgesamt ist das doch ganz wunderbar, dass aus dem nichts heraus etwas werden kann, was aus der Dichte nicht hätte wachsen können. Noch schöner, wenn sich der freie Raum bewegt und nicht an fester Stelle klebt. Oder wenn man den Raum verlässt und man trotzdem wieder in dem selbigen ist. Oder der freie Raum sich immer wieder anders anfühlt, obwohl die Leere eigentlich die gleiche ist. Soweit alles nichts Neues. Auch nicht neu sind die eigenen Erschwernisse, die man plötzlich vorfindet, die aber schon immer da waren, die sich aber nicht entfalten konnten, weil der Platz gefehlt hat, die man aber auch nicht gesehen hätte, weil gar keine Zeit zum Sehen gewesen wäre, diese Probleme bringt der freie Raum ebenfalls zurück.

  • 7. Februar 2015

    Wenn man bei uns in der Firma eine Investition durchführen möchte, muss man nicht nur viel Geld in die Hand nehmen, sondern dieses Vorhaben zuvor auch mit verschiedenen Abteilungen abstimmen. In der Finanzabteilung wird beispielsweise die finanzielle Struktur des Investments durchleuchtet und steuerlich bewertet. Für IT-Projekte ist dort Sofia zuständig und das ist auch die wesentliche Problematik.

    Sofia ist eigentlich noch ein ganz junges Ding (also ungefähr so alt wie ich), kann aber schon richtig wie eine Große! In der Regel läuft das so: Der Projektmanager bekommt erstmal einen Satz heiße Ohren, weil das ja alles falsch ist, wie der Herr Projektmanager seine Kostenpositionen strukturiert hat, und überhaupt, einmal mit Profis! Das Meeting verlässt man dann mit einem Berg von Hausaufgaben und wenn man die erledigt hat, muss man leider noch mal hin!

    Im Gegensatz zu meinen Kollegen freue ich mich immer diebisch, wenn ich in die Finanzabteilung muss. Wenn die Sofia mal loslegt, das ist einfach ganz großes Kino. Ihr südländisches Naturell kommt vollendet gut zum Ausdruck. Da lehne ich mich entspannt zurück und genieße das Schauspiel. Ich find das richtig süß, ich würde sie echt manchmal am Liebsten anbeißen (konnte ich zum Glück bisher immer unterdrücken)!

    Mittlerweile hab ich auch einen richtig guten Draht zu Sofia entwickelt, was ich vorrangig einem Projekt zu verdanken habe, dessen Name Sofia aber verboten hat, in ihrer Anwesenheit jemals wieder auszusprechen. Damals hab ich mich ganz genau an ihre Vorgaben gehalten und am Ende war trotzdem alles verkehrt (also auch nicht durch kreative Buchführung zu retten). Niederlagen schweißen halt zusammen. Jedenfalls, weil wir uns so gut verstehen, werde ich auch gerne mal von einem Kollegen vorgeschickt um Projekte abzustimmen. So war das dann auch diese Woche.

    [Gesprächsausschnitt]

    Sofia: „Und du bist hierfür Projektmanager?“
    ich: „Nee, das ist der soundso.“
    Sofia: „Warum machst du das nicht?“
    ich: „Das Projekt hat insgesamt 15 Millionen. Das ist mir viel zu groß. Würde ich mir auch gar nicht zutrauen.“
    Sofia: „Gestern saßen hier 25 Millionen und die hatten weniger Ahnung wie du.“

    Sowas bekommt man ja auch nicht alle Tage gesagt. Da hat mein kleines Selbstbewusstsein gleich mal einen Hopserlauf gemacht.

  • 31. Januar 2015

    Mehr so zufällig habe ich vor ein paar Wochen auf Twitter festgestellt, dass Socken ein Thema ist, über das es sich zu reden lohnt. Eigentlich hab ich die Angelegenheit ja nur kurz angerissen und dann wurde ich mit Replies richtiggehend überhäuft und kam aus der Communication gar nicht mehr heraus. Das ist quasi voll ausgeartet (#Sockenkrokodil).

    Dieser Gegenstand aus Wolle bringt die Gemüter scheinbar ganz schön in Wallung. Ich persönlich hab ja mit Socken nicht so das große Problem. Die kommen von der Anzahl her genau so aus der Waschmaschine heraus, wie ich sie hinein gelegt habe. Löcher sind auch selten. Löcher sind für mich aber trotzdem ein Thema. Aber nicht in der Socke, sondern im Pullover.

    Ich hab noch nicht herausgefunden warum, aber ich hab dauernd ein Loch im Pullover. Nicht irgendwo, sondern immer an der gleichen Stelle. Das Loch ist immer da, wo der Ärmel zum Oberkörperteil angenäht ist und zwar auf der Unterseite. Genau an dieser Stelle hab ich immer ein Loch. Und weil ich oft weiße Hemden und dunkle Pullover trage, sieht man diese Löcher auch immer sehr gut. Also muss ich schon aufpassen, bevor ich den Affen mache (sonst wird’s peinlich).

    Meine Schneiderin würde mittlerweile jeden meiner Pullover mit Namen kennen, wenn meine Pullover Namen hätten (hamse aber nicht). Worüber ich auch schon nachgedacht habe, ist der Sachverhalt, dass die gute Frau noch nie gefragt hat, warum ich ihr eigentlich dauernd löchrige Pullover vorbeibringe. Glücklicherweise muss ich dafür auch nicht weit laufen, die Schneiderei ist grad um die Ecke (bei mir ist irgendwie alles grad um Ecke).

    Und voll nett ist sie auch, meine Schneiderin. Aber nicht nur sie, auch ihr Mann. Außer der Sohn, der ist ein Gangster (der wächst da aber bestimmt noch raus). Vor ein paar Jahren (als es die Schneiderei noch nicht gab) hat die Familie und ich unter der selben Hausnummer quasi Terrasse an Terrasse gewohnt. Ich vermisse die richtig, bis heute war diese türkische Familie mein angenehmster und ruhigster Nachbar!