Kind der Gastronomie

Ich bin ein Kind der Gastronomie. Dafür haben mich früher die anderen Kinder unendlich beneidet. „Mensch, du kannst jeden Tag essen, was du willst.“

Nun ist es bekanntlich so, dass Speisekarten schon eine gewisse Statik besitzen, was bedeutet, das grundsätzliche Angebot ist beständig. Eine gewisse Dynamik gibt es meistens nur am Rand und ist auch saisonal bedingt. Das Konzept des Tagesgerichts gab es bei uns leider nicht, weil die Gaststätte schon mal nicht jeden Tag geöffnet war.

In der Konsequenz hat man als Mitarbeiter oder Gastronomiefamilienmitglied die Speisekarte natürlich schon gefühlte zehntausendmal hoch und runter gegessen. Tatsächlich ist dieser Sachverhalt ja noch viel gravierender, weil man die Gerichte permanent vor der Nase hat. Wenn der Gast seine Wahl trifft, kannste nicht widersprechen und sagen, Sorry, ich kann kein Wiener Schnitzel mehr sehen.

Wenn ich heute meine Eltern am Wochenende besuche, gibt es nicht nur in der Familie, sondern auch unter dem Personal erst mal Jubelrufe: „Geil! Marco ist da! Er kann uns Essen holen! Er kann uns Essen holen!“

Kaum zuhause angekommen, steige ich also wieder in mein Auto, fahre ein paar Dörfer weiter, zu einem größeren Dorf, welches das Privileg besitzt, einen kleinen Imbiss zu haben und kaufe Döner.

Bild: Innerbetriebliche Bestellung beim Türken

(so viel zu dazu, dass man in der Gastronomie jeden Tag essen kann, was man will).

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