Der zweite Anruf

Vor ein paar Wochen wollte ich am Wochenende meine Patentante in Kaiserslautern besuchen. Wir hatten uns die letzten zwei Jahre nicht sehr häufig gesehen. Mein Besuch war auch dieses Mal längst überfällig.

An jenem Samstag bin ich nicht gut aus dem Bett gekommen, ich habe also viel länger geschlafen als geplant. Mein Zug ging schon am frühen Nachmittag. Ich wollte vorher aber unbedingt noch meinen Haushalt regeln und bin deswegen zeitlich etwas unter Druck geraten.

Wenn ich nach Kaiserslautern fahre, nehme ich meistens die Bahn. Auf der Landkarte liegen Mannheim und Kaiserslautern auf einer Waagrechten und zwischen beiden Städten gibt es Direktverbindung. Die Fahrzeit beträgt ungefähr eine Stunde und die Hälfte der Strecke führt durch den Pfälzer Wald. Auf der Fahrt passiert man 14 Bahnhöfe und durchquert 12 Tunnel. Die Strecke gehört zu meinen Lieblingsbahnstrecken.

Mir hat die Zeit vor der Abfahrt am Bahnhof noch gereicht, um mir einen Kaffee bei Fellows zu holen. Ich hatte extra meinen eigenen Thermobecher mitgenommen. Mittlerweile bin ich nur noch selten bei Fellows im Hauptbahnhof. Wenn ich an der Schlange bei Fellows stehe, muss ich meistens an Maria oder Julia denken.

Der Zug wartete schon auf Gleis 1. Kaum hatte ich mich gesetzt, klingelte mein iPhone. Meine Patentante hatte sich leider erkältet und sagte deswegen kurzfristig das Treffen wieder ab. Auf dem Rückweg hab ich beschlossen, die gewonnene Zeit dafür zu nutzen, um meinen Keller aufzuräumen.

Später am Abend, als ich gerade meinen Abwasch machte, klingelte erneut das Handy. Es war wieder meine Tante. „Marco? Wo bleibst du denn? Es ist schon dunkel. Du wolltest mich doch heute besuchen kommen?“ und in diesem Moment zog sich mein Bauch zusammen und mir ist es ganz komisch geworden.

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Eine Antwort
  1. Avatar von Heike

    Oh….

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