Es ist noch nicht lange her, dass ich immer drei Ladegeräte mitgeschleift habe, wenn ich auswärts schlief. Eins für das Smartphone, eins für die Smartwatch und eins für das Notebook oder Tablet. Jedenfalls kam ich erst kürzlich auf die Idee, mir ein Ladegerät mit mehreren Anschlüssen zuzulegen. Zu meiner Entschuldigung will ich aber anbringen, es ist ja nicht unbedingt so, dass man zwischendrin immer mal wieder guckt, was sich auf dem Markt der Ladegeräte so alles getan hat. Das nur nebenbei, eigentlich will ich etwas anderes erzählen.
Zu Ostern hatte ich geplant, ein paar Tage bei meinen Eltern zu verbringen. Als ich dann an Karfreitag zuhause am Packen war, fand ich das Ladegerät nicht, was seltsam war, weil ich generell sehr ordentlich und sortiert bin und bei mir alle Dinge ihren Platz haben, und nach Verwendung derer sofort dahin zurückgeräumt werden, was dazu führt, dass ich keine Lebenszeit damit verplempern muss, um Dinge zu suchen. Und deswegen war es äußerst komisch, dass das Ladegerät nicht dort war, wo es eigentlich sein müßte (in der Ladegerät- und Ladekabel-Kiste). Ich musste die Suche aber irgendwann abbrechen, weil ich zum Bahnhof musste.
Das beschäftigte mich richtig. Im Zug überlegte ich fieberhaft, wie das sein kann. Hab ich es ausgeliehen und den Leihvorgang vergessen? Ist es mir unterwegs irgendwo rausgerutscht? Wo könnte ich es hingelegt haben? Egal, mit etwas Glück wird es sich bestimmt zufällig bald wieder finden. Aber ich bin ehrlich gesagt auch ein Freund von „erledigt“ und Dinge aus dem Kopf. Deswegen habe ich noch im Zug mit dem Smartphone ein neues Netzteil bestellt (gleich zwei, falls das noch mal vorkommt).
3 Stunden später, ich räume gerade meine Sachen in die Ferienwohnung bei meinen Eltern, und da begrüßt mich das vermisste Ladegerät, noch eingesteckt in die Steckdose von meinem letzten Besuch.