Probefolgen

Wie du mir, so ich dir. Folgst du mir nicht, folge ich dir auch nicht. Auf Twitter war das manchmal so eine elendige Diskussion, die oft für Unmut gesorgt hat. Egal, ich bin ja jetzt auf .

Meine Timeline betreffend, bin ich ja etwas komisch. Ich gehöre zu den altmodischen „Alles-Lesern“. Wenn ich jemandem folge, möchte ich auch alle dessen Beiträge lesen. Deswegen ist meine Follow-Kapazität schon mal per Default begrenzt. Weil man ja nicht den ganzen Tag in der Timeline abhängen kann und man auch noch irgendwie sein restliches Leben bewältigen muss.

Neue Personen (wie heißt das jetzt eigentlich auf Mastodon genau? Mastodons? Tröter? Urviecher?) entdecke ich meistens dadurch, dass mir jemand einen interessanten Tröt in die Timeline boostet. Im Alltagsgewusel habe ich meistens aber keine Zeit, mir seine restliche Timeline in Ruhe genauer anzuschauen, also klicke ich spontan auf Folgen (das müsste ja nun strenggenommen eigentlich „lauschen“ heißen).

Jetzt ist es leider nicht selten der Fall, dass sich der Neuzugang nicht optimal in meine Timeline einfügt. Da bin ich nämlich auch etwas sonderbar und lege Wert auf eine ausgewogene Mischung. Ein bisschen Fahrrad, ein bisschen Klima, ein bisschen Familie, ein bisschen Nerdkram, ein bisschen Alltag. Aber es darf auch von keinem Thema zu viel sein. Gerne nehme ich Meinungen, die nicht meiner Perspektive entsprechen. Jeder darf und soll seine Ecken und Kanten zum Ausdruck bringen, an denen ich mich selbst auch anstoße. Was ich gar nicht brauche, ist eine fortlaufende selbstverherrlichende Eigenironie. Jaja, ich weiß, meine Tröts werden diesem Anspruch jetzt auch nicht unbedingt gerecht. Was ich auch nicht mag, sind ein Übermaß an Boosts. Ich folge ja einer Person, um ihre Beiträge zu lesen und nicht die Beiträge der Anderen. Was überhaupt nicht geht, wenn sich jemand dreimal am Tag einloggt, und dann gefühlte 30 Tröts raushaut. Es ist einfach kompliziert mit mir und meiner Timeline.

Jedenfalls bräuchte ich eigentlich ein Feature namens Probefolgen. Folgen zur Probe. Also jemanden folgen, ohne dass derjenige sieht, dass man ihm folgt. Gerne zeitlich befristet, bis klar ist, ob man demjenigen auch wirklich folgen möchte. Damit man gar nicht erst in Verdacht gerät, dass man nur entfolgt ist, weil der andere nicht zurückgefolgt ist. Bei mir der Standard.

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2 Kommentare
  1. Avatar von Stefan

    Diese deine Idee des ProbeFolgen auf Mastodon, als zusätzliche Funktion könnte eine gute Erweiterung darstellen.

    Erinnert mich etwas an die vergangene Zeit des BlogFeed, den zwar jeder abonnieren konnte aber ohne das dem BlogAutor bekannt war Wer genau im einzelnen den Feed abonniert hat.

    So eine Art von inkognito Modus für das Folgen auf Mastodon oder sogar im gesamten Fediverse…😉

    Ich habe erst kürzlich dich mit deinem Profil auf Mastodon entdeckt, obgleich deinen Blog kenne und lese ich schon länger. 😏

    Bedingt durch dein Plugin für WordPress, mit welchem die eigenen Posts auf Mastodon wieder in den Blog zurück integriert werden können. 😃👍

  2. Avatar von marco

    @Stefan

    Du bist wirklich eine treue Seele. Mich hat’s sehr gefreut, sich auf Mastodon wieder über den Weg zu laufen. Und ich hatte dich und deinen Blog von damals auch noch gut im Sinn.

    Was den Feed betrifft. Das Thema ist noch nicht abgeschrieben. Zumindest ich lese Blogs weiterhin primär über einen Feed-Reader. Und letztens hat sich bei mir sogar jemand beschwert, als mein Feed temporär mal kaputt war.

    Bei TootPress habe ich mir wirklich Mühe gegeben. Das war wohl auch der Grund, warum sich mein Abschied von Twitter etwas hingezogen hat. Musste ja erst so ein Plugin schreiben, damit ich meine Beiträge wieder ins Blog laden kann.

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